Mit dem Zug nach Andalusien

Schienenwege nach Andalusien – eine Übersicht
Reisende starten ihre Zugreise nach Spanien meist in deutschen Großstädten wie Berlin, München oder Köln. Dabei haben sie die Wahl zwischen Tagesverbindungen mit Hochgeschwindigkeitszügen oder komfortablen Nachtzügen.
Der Klassiker führt meist über Paris. Ein ICE oder Nightjet bringt Fahrgäste dorthin, von wo aus ein TGV weiter an die spanische Grenze nach Hendaye oder direkt nach Barcelona rollt.
Wer es besonders entspannt mag, entscheidet sich schon in Deutschland für ein Nightjet-Sleeper-Abteil bis Paris und spart sich so eine Hotelnacht.
Von Deutschland nach Spanien: Die Langstrecke meistern
Je nach Abfahrtsbahnhof dauert die gesamte Reise nach Sevilla zwischen 24 und 30 Stunden. So benötigen Gäste von Köln aus in der Regel rund 24 Stunden, inklusive Umstiegen in Paris, Barcelona und Madrid. Ab München verlängert sich die Fahrt auf etwa 27 Stunden mit vier erforderlichen Zugwechseln.
Für Bahnliebhaber ist gerade diese Vielfalt an Fernzügen, von ICE über TGV bis zu spanischen AVE- und AVANT-Triebzügen, Teil des großen Abenteuers.
Highspeed in Spanien – AVE und AVANT
Unterhalb der Pyrenäen übernimmt das spanische Hochgeschwindigkeitsnetz. Es ist das größte in Europa und das zweitgrößte weltweit. Von Madrid aus gelangt man im AVE in knapp 3 Stunden nach Málaga und innerhalb Andalusiens verkürzt der AVANT die Strecke Sevilla–Málaga (über Córdoba) auf knapp zwei Stunden.
Wer von Barcelona anreist, kann mit dem AVE in etwa 6½ Stunden direkt nach Sevilla reisen oder in Madrid umsteigen.
Luxus auf Schienen: Der Zug Al-Andalus
Darf es exquisit sein? Der renommierte Luxuszug »Al-Andalus« chauffiert Gäste als rollender Palast im Belle-Époque-Stil zu UNESCO-Welterbestätten wie Córdoba, Sevilla, Granada, Úbeda und Baeza.
Zwischen eleganten Salons und Gourmetmenüs lassen sich Andalusiens Kulturschätze besonders komfortabel entdecken. Zwar ist diese Reise in der Regel nicht zum Reisepreis der normalen Bahnfahrkarten möglich, doch ein Erlebnis ist der Al-Andalus allemal.
Tipps und Tricks – Tickets, Reservierungen und mehr
Für alle Hochgeschwindigkeitsverbindungen ist eine Sitzplatzreservierung Pflicht und oft bereits im Fahrpreis enthalten. Frühbucher profitieren bei TGV und AVE von Sparangeboten der jeweiligen Bahngesellschaften (SNCF bzw. RENFE).
Eine flexible Alternative bietet der Eurail-Pass für Nicht-EU-Bürger, mit dem Reservierungen in den Hochgeschwindigkeitszügen extra kosten, aber unbegrenzte Fahrten erlauben.
Nach Ende der Großstrecke lohnt sich der Blick auf regionale Cercanías-Netze. Sie verbinden viele Orte im Inneren Andalusiens, von Málaga bis zum Küstenort Fuengirola.
Letzte Meile – Ankunft in Málaga, Sevilla & Co.
In Andalusien liegen Bahnhöfe zentrumsnah. Der Bahnhof María Zambrano in Málaga befindet sich nur rund 2 km vom Hafen und etwa 9 km vom Flughafen entfernt.
In Sevilla führt die Strecke direkt in die Altstadt und Córdoba sowie Granada punkten ebenfalls mit zentralen, fußläufigen Stationen. Metros, Busse und Taxis bieten nahtlose Anschlüsse. Das ist ideal, um die erste Tapasrunde gleich nach der Ankunft zu planen.
Nachhaltig reisen – ein Blick auf die Ökobilanz
Die Bahn punktet in Andalusien nicht nur mit Komfort, sondern auch mit Umweltfreundlichkeit. Im Vergleich zum Flugzeug spart eine Zugreise auf der Strecke Madrid–Málaga pro Passagier rund 80 CO₂ ein.
Gerade für umweltbewusste Entdecker ist die Schiene somit die nachhaltige Verbindung nach Südspanien.
Fazit: Auf zu neuen Horizonten
Ob als Abenteuer durch Paris und Barcelona, als Highspeed-Sprint im AVE oder als nostalgische Luxusreise im Zug Al-Andalus – die Anreise nach Andalusien mit der Bahn eröffnet auf jeder Etappe neue Entdeckungen.
Wer die Route entspannt plant, Reservierungen rechtzeitig vornimmt und den Zug als Erlebnis zelebriert, genießt schon unterwegs den ersten Vorgeschmack auf das Licht, die Farben und den herzlichen Flair des Sonnenlandes.

Andalusien Reiseführer
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