Einkommen und Gehälter in Spanien

Das Pro-Kopf-Einkommen in Spanien ist deutlich niedriger als in Deutschland. Zudem gibt es hier ebenfalls starke regionale Unterschiede. Im Baskenland und der Region Madrid sind die Löhne und Gehälter am höchsten. Im Süden und auf den Urlaubsinseln liegt das Durchschnittseinkommen hingegen deutlich niedriger.
Einkommen Gehälter Spanien
Der Hafen von Cádiz ( David Acosta Allely / Shutterstock.com )

Durchschnittsgehälter in Spanien

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner in Spanien erreichte 2024 etwa 30.100 Euro. Zum Vergleich: In Deutschland lag das BIP 2024 bei rund 46.200 Euro pro Person. Nach der deutlichen Erholung von der Wirtschaftskrise zeigt Spanien wieder eine stabile Aufwärtsentwicklung.

Der Durchschnittsverdienst in Spanien beträgt 2024 etwa 2.354 Euro brutto im Monat (ca. 32.956 Euro im Jahr bei 14 Zahlungen). Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber den 1.944 Euro von 2018 – eine Entwicklung von über 20% in sechs Jahren. Besonders erfreulich: Die Gehaltsentwicklung hat sich seit 2020 merklich beschleunigt.

Auch in Spanien gibt es noch immer Unterschiede im Verdienst von Männern und Frauen, aber der Gender Pay Gap schließt sich langsam. Männer verdienten 2024 im Durchschnitt 34.400 Euro jährlich, Frauen 28.600 Euro. Das entspricht einem Unterschied von etwa 17% – eine Verbesserung gegenüber den 21% von 2018. Das verpflichtende Gehaltsregister für Betriebe zeigt erste positive Wirkung.

Das höchste Einkommen in Spanien erzielen nach wie vor Manager und Führungskräfte. Sie verdienen mit durchschnittlich 65.000 Euro im Jahr fast doppelt so viel wie der Durchschnitt. IT-Fachkräfte und Ingenieure haben stark aufgeholt und liegen mit 45.000-60.000 Euro deutlich über dem Landesdurchschnitt.

Qualifizierte Arbeiter in der Landwirtschaft (22.500 Euro) und Angestellte im Einzelhandel und Gaststättengewerbe (18.400 Euro) verdienen weiterhin erheblich weniger.

Das verdienen spanische Politiker

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez verdient 2025 übrigens rund 7.700 Euro im Monat (108.000 Euro im Jahr). Zum Vergleich: Bundeskanzler Merz erhält monatlich über 30.000 Euro.

Isabel Díaz Ayuso, die konservative Präsidentin der Region Madrid, genehmigt sich allerdings weiterhin deutlich mehr als Sánchez. Auch der Bürgermeister von Madrid bekommt mit über 110.000 Euro Jahresgehalt mehr als Präsident Sánchez. Salvador Illa i Roca, der Ministerpräsident Kataloniens erhält etwa 135.000 Euro.

Die Bürgermeisterin von Barcelona erhält ein Budget von etwa 105.000 Euro, von dem sie sämtliche berufliche Kosten selbst bezahlen muss. Ángeles Muñoz, die Bürgermeisterin von Marbella, hat sich ein Gehalt von über 95.000 Euro genehmigen lassen und bleibt damit eine der bestbezahlten Bürgermeisterinnen Spaniens.

Mindestlohn in Spanien

Der gesetzliche Mindestlohn in Spanien liegt 2025 bei 1.184 Euro im Monat (16.576 Euro im Jahr, da 14-mal ausgezahlt wird). Das entspricht einem Stundenlohn von 7,40 Euro. Damit wurde der Mindestlohn seit 2018 um über 60% erhöht – eine der stärksten Steigerungen in Europa.

Ein wichtiger Punkt: Erstmals seit Jahren müssen Mindestlohn-Empfänger wieder Einkommensteuer zahlen, da der steuerfreie Betrag nicht entsprechend angepasst wurde. Netto bleiben daher etwa 1.050 Euro übrig.

Der Mindestlohn gilt in dieser Höhe nur für Angestellte, die 40 Stunden pro Woche arbeiten. Wer die 40 Stunden nicht erreicht, hat trotzdem Anspruch auf einen prozentualen Anteil am Mindestlohn.

In der Landwirtschaft verdient noch immer rund die Hälfte der Arbeitnehmer nur den gesetzlichen Mindestlohn. Auch Frauen und junge Arbeitnehmer arbeiten in Spanien häufig im Niedriglohnsektor.

Regionale Unterschiede

Wie in vielen Ländern gibt es auch in Spanien große regionale Unterschiede bei Löhnen und Gehältern. Die Region Madrid (3.100 Euro monatlich) und das Baskenland (2.950 Euro) führen weiterhin die Rangliste an, gefolgt von Katalonien (2.780 Euro) und Navarra (2.650 Euro).

Andalusien liegt mit durchschnittlich 2.041 Euro brutto monatlich weiterhin unter dem spanischen Durchschnitt, hat aber gegenüber 2018 deutlich aufgeholt. Damals waren es nur 1.749 Euro – das entspricht einer Steigerung von über 16%.

Die anderen Schlusslichter auf dem spanischen Festland sind Extremadura (1.890 Euro), Murcia (2.080 Euro) und Kastilien-La Mancha (2.120 Euro).

Auch auf den Inseln der Kanaren (2.000 Euro) und der Balearen (2.450 Euro) liegen die Löhne teilweise noch unter dem spanischen Durchschnittseinkommen, aber die Balearen haben sich deutlich verbessert.

Aktuelle monatliche Brutto-Durchschnittsgehälter in Spanien nach Region (2024)

Autonome Gemeinschaft

Einkommen in Euro

Madrid

3.100

Baskenland

2.950

Katalonien

2.780

Navarra

2.650

Asturien

2.480

Kantabrien

2.440

Aragonien

2.420

Durchschnitt Spanien

2.354

Rioja

2.310

Balearen

2.450

Kastilien-León

2.280

Galicien

2.250

Valencia

2.210

Kastilien-La Mancha

2.120

Murcia

2.080

Andalusien

2.041

Kanaren

2.000

Extremadura

1.890

Die reichsten und ärmsten Gemeinden in Spanien

Von den 20 reichsten Gemeinden (mit mehr als 1.000 Einwohnern) in Spanien befinden sich nach wie vor 18 rund um die beiden Metropolen Madrid und Barcelona.

Angeführt wird diese Rangliste weiterhin von Pozuelo de Alarcón, einem Vorort von Madrid. 2024 betrug das Pro-Kopf-Einkommen hier über 85.000 Euro. Auf Platz zwei liegt nach wie vor Matadepera bei Barcelona mit etwa 72.000 Euro.

Die reichste Inselgemeinde in Spanien ist weiterhin Valldemossa auf Mallorca mit einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen von über 42.000 Euro.

Die ärmste Gemeinde von ganz Spanien bleibt Higuera de Vargas in der Extremadura, mit einem zu versteuernden jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von etwa 13.500 Euro.

Die ärmsten und reichsten Gemeinden in Andalusien

Die 10 reichsten Kommunen in Andalusien haben sich ebenfalls verbessert, liegen aber weiterhin weit abgeschlagen:

Rang

Gemeinde

Provinz

€ pro Kopf

42

San Roque

Cádiz

38.200

58

Rota

Cádiz

35.800

72

Marbella

Málaga

33.500

89

Chiclana de la Frontera

Cádiz

31.200

95

Dos Hermanas

Sevilla

30.800

Unter den 25 ärmsten Kommunen befinden sich nach wie vor die meisten in Andalusien, aber die Situation hat sich verbessert:

Rang

Gemeinde

Provinz

€ pro Kopf

3

Pedro Martínez

Granada

14.100

8

Fuente Carreteros

Córdoba

14.800

12

Huesa

Jaén

15.200

15

Puerto Serrano

Cádiz

15.400

18

Almáchar

Málaga

15.600

Die andalusische Landesregierung verbucht einige Erfolge: Andalusien hat seit 2018 über 400.000 neue Steuerzahler hinzugewonnen, die über 8 Milliarden Euro in die öffentlichen Kassen gespült haben. Die privaten Investitionen haben sich verdoppelt.

Ausgewählte aktuelle Durchschnittslöhne in Spanien

Hier die aktuellen Zahlen für verschiedene Branchen (2024):

In Klammern steht das Jahreseinkommen

  • IT und Technologie: 3.750 Euro (52.500 Euro)
  • Finanzwesen / Versicherungen: 3.850 Euro (53.900 Euro)
  • Energieversorgung: 4.200 Euro (58.800 Euro)
  • Öffentliche Verwaltung: 2.920 Euro (40.880 Euro)
  • Bildungswesen: 2.680 Euro (37.520 Euro)
  • Baugewerbe: 2.180 Euro (30.520 Euro)
  • Transport / Logistik: 2.250 Euro (31.500 Euro)
  • Hotel- und Gaststättengewerbe: 1.610 Euro (22.540 Euro)
  • Immobilienwirtschaft: 1.850 Euro (25.900 Euro)
  • Rohstoffindustrie: 2.520 Euro (35.280 Euro)

Hinweis: Die Zahlen sind landesweiter Durchschnitt und können sich je nach Region unterscheiden. In Andalusien liegen die Gehälter meist 10-15% unter diesen Werten.

Besonderheiten in Andalusien

Andalusien entwickelt sich positiv: 2024 wurden über 60.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, und die Arbeitslosigkeit ist auf 16,1% gefallen – noch immer die höchste Quote Spaniens, aber ein deutlicher Fortschritt gegenüber den über 30% von 2013.

Die Region investiert verstärkt in Diversifikation – weg von der reinen Tourismus-Abhängigkeit hin zu Technologie, erneuerbaren Energien und Logistik. Das führt langsam zu besseren Gehältern.

Lebenshaltungskosten als Vorteil: Als günstigste Region Spaniens liegen die Lebenshaltungskosten in Andalusien 15-25% unter dem nationalen Durchschnitt. Was bei den Gehältern fehlt, wird teilweise durch niedrigere Ausgaben kompensiert.

Achtung bei Immobilien: Die Preise steigen drastisch. In Málaga um 15% in 2024, an der Costa del Sol teilweise über 20%. Wer nach Andalusien ziehen möchte, sollte schnell handeln.

Gehaltsregister für Betriebe

Das Gehaltsregister für Betriebe (registro salarial), welches seit April 2021 für Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern Pflicht ist, zeigt erste Erfolge. Der Gender Pay Gap ist von 21% (2018) auf 17% (2024) gesunken.

Das Register muss alle Gehälter und Löhne nach Geschlecht aufgeschlüsselt aufführen. Sollte der Durchschnittslohn eines Geschlechts um mindestens 25% höher sein, muss dies begründet werden. Verstöße werden mit Bußgeldern von 626 bis 6.250 Euro bestraft.

Sozialhilfe in Spanien

Die landesweite Grundsicherung (Ingreso Mínimo Vital) wurde 2024 angepasst und liegt jetzt zwischen 650 und 1.400 Euro pro Monat, abhängig von Größe und Zusammensetzung des Haushalts.

Bezugsberechtigt sind Personen zwischen 23 und 65 Jahren, die folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Führung eines selbstständigen Haushalts seit mindestens zwei Jahren
  • Mindestens ein Jahr sozialversicherungspflichtig (für Personen über 30)
  • Mindestens 12 Monate rechtmäßiger Aufenthalt in Spanien
  • Kein ausreichendes Einkommen oder Vermögen

Fazit: Aktuelle Entwicklung

Die Gehaltsentwicklung in Spanien zeigt deutlich nach oben. Besonders der massive Anstieg des Mindestlohns und die steigenden Durchschnittsgehälter sind positive Signale. Andalusien holt auf, bleibt aber Schlusslicht – mit dem großen Vorteil niedriger Lebenshaltungskosten.

Für Auswanderer ist besonders interessant: EU-Bürger können sofort arbeiten und profitieren teilweise von der »Beckham-Regel« mit reduzierten Steuersätzen für die ersten sechs Jahre.


Quellen: Instituto Nacional de Estadística (INE), Agencia Tributaria, Ministerio de Trabajo, verschiedene Studien 2024/2025

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