Sierra de Cardeña y Montoro

Córdoba hat ein Geheimnis im Norden und es liegt nur 57 Kilometer von der alten Kalifenstadt entfernt: Es ist der wenig bekannte und stark unterschätzte Naturpark Sierra Cardeña y Montoro. Die sanften Hügel des 38.500 Hektar großen Parks befinden sich im Nordosten der Provinz an der Grenze zu Jaén und Ciudad Real - diese markiert der Río Yegua. Am jenseitigen Ufer beginnt der Naturpark Sierra de Andújar.
Sierra de Cardeña y Montoro
Blick auf Montoro am Fuße des Naturparks ( Jorge Sanchez / Shutterstock.com )

Kultur und Wildlife

Der Fluss Río Yegua zählt zu den beliebtesten Wanderzielen - gemütlich, flach und breit fließt er durch eine idyllische Natur. In seinem Bett ruhen große Steinblöcke wie Walrösser in der Mittagsruhe, vom Wasser sanft geschliffen und von der Sonne gebleicht. Wo sich früher weite Wälder befanden, schlagen sich heute Schweine und wenige Rinder den Bauch mit Eicheln voll auf ausgedehnten Dehesas.

Die von Mensch und Tier geschaffene Kulturlandschaft befindet sich im Einklang mit der Natur: Rehe, Wildschweine, Luchse und sogar vereinzelt Wölfe und zahlreiche Raubvögel folgen den Gezeiten des Lebens. Im Frühjahr tönt das Röhren der Hirsche durch den Naturpark, der Herbst hüllt die Landschaft in goldenes Licht und der Winter bedeckt die grünen Flächen mit einem weißen Mantel. Der Park ist zu jeder Jahreszeit schön und lädt ein zum Wandern, Genießen und Luftschnappen.

Du erreichst den Naturpark Sierra de Cardeña y Montoro von Córdoba aus über die Autobahn A-4 in einer Fahrzeit von 40 Minuten bis Montoro. Bis nach Cardeña sind es weitere 30 Minuten über die N-420. Frische Bergluft sorgt vor allem in der Gluthitze der Sommermonate für eine willkommene Erfrischung - im Winter liegt Schnee und die Sierra Cardeña y Montoro zählt zu den regenreichsten Zonen der Provinz Córdoba. Die Durchschnittstemperaturen betragen im Januar 9 und im Juli 28 Grad.

Zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen

Der Naturpark Sierra de Cardeña y Montoro besticht mit Harmonie. Neben dem Río Yegua mit interessanten geologischen Strukturen, Schluchten und Canyons, ist der Barranco del Arroyo Arenosillo sehenswert. Zu den höchsten Punkten zählen die Gipfel Cerro Cabezas, Cerro Colmena (mit 828 m höchster Punkt des Parks) und der Cerro de la Minilla. Neben vor allem Kork- und Steineichen, wachsen Heidekraut und Erdbeerbäume und andere typische Mittelmeerwaldpflanzen. Im Frühjahr blühen kleine Orchideen lila am Wegesrand. In den Lüften fühlen sich Kaiser- und Steinadler, Mönchs- und Gänsegeier wohl. Für Vogelkundler ist der Stausee Las Tejoneras, 6 km von Cardeña entfernt, interessant. An den Flüssen leben Otter, Eisvögel und Wasseramseln.

Zu Fuß, auf dem Fahrrad oder einem Pferderücken

Die ganze Schönheit des Naturparks Sierra Cardeña y Montoro erlebst du, wenn du dich mitten hinein begibst. Beim Wandern erfährst du die Heilkraft der Natur am besten und bist in direkter Berührung mit den Pflanzen und Tieren und spürst den Weg unter deinen Füßen. Erholt und gestärkt kehrst du nach Hause zurück oder brichst zu weiteren interessanten Reisezielen in Andalusien auf.

Breite, gepflegte Wege mit niedrigen Steigungen sind zum Fahrradfahren ideal und du legst mühelos selbst lange Strecken zurück. Durch weite Wiesen und Wälder geht es zu kleinen Dörfern und Weilern. Ein besonderes Erlebnis ist es, die Landschaft beim Reiten zu zweit oder einer Gruppe zu erkunden. Die Wege führen vorbei an Weiden, Zäunen, Brunnen und Tränken und über römische Straßen und Brücken. Auf den Anhöhen halten die Überreste von Burgen (Azuel) und Wachtürmen (Las Mañuela und Escorial) immer noch Wache.

Unsere Lieblingstour: Von Aldea del Cerezo nach Venta del Charco. Hier siehst du eine der schönsten Dehesas, eine Ansammlung von Pyrenäen-Eichen und große Granit-Blöcke am Ende der Wanderung. Während die Häuser des Weilers Aldea del Cerezo aus Bruchsteinmauern gebaut sind, besitzen die von Venta del Charco weiße Mauern.

Weitere Sportarten: Mountainbike, Klettern, Rafting, Kanufahren.

Die vielfältigen Landschaften garantieren eine abwechslungsreiche Speisekarte. Neben Wild kommen alle Sorten von Weidetieren gegrillt, gebraten und gesotten auf den Tisch. Im Herbst wachsen Pilze und die Anbauflächen am Guadalquivir steuern weitere Beilagen hinzu.

Städte- und Aktiv-Urlaub kombinieren

Ein Besuch des Naturparks Cardeña y Montoro sollte auf keiner Reise durch das Inland von Andalusien fehlen. Er lässt sich gut mit einer Städtereise nach Córdoba oder Sevilla verbinden mit zahlreichen interessanten Hotels und Pensionen. Aber auch, wer sich zu einem reinen Wander- und Aktivurlaub entschließt, wird es sicher nicht bereuen.

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