Spanien mit der Bahn entdecken

Pünktlich, sauber und günstig: Das sind die Eigenschaften, die man Spaniens Eisenbahn zu Recht zuschreibt. Man reserviert seinen Sitz und reist ganz bequem von Madrid nach Barcelona – und das für gerade mal 35 Euro. Zugfahren in Spanien macht nämlich noch Spaß. Das Eisenbahnnetz ist sehr gut ausgebaut, Bahntickets kann man problemlos online buchen.

Vom Madrider Fernbahnhof Atocha aus starten Hochgeschwindigkeitszüge in alle Teile des Landes, beispielsweise nach Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, oder nach Valladolid im Norden Spaniens.

Spaniens wichtigste Bahnstrecken

Spaniens wichtigster Bahnhof ist der Bahnhof Atocha der Hauptstadt Madrid. Mitten im Zentrum gelegen, ist er ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Am Bahnhof Atocha halten Hochgeschwindigkeitszüge aus dem Süden und Norden des Landes, außerdem kann man von hier aus auf direktem Weg bis nach Frankreich reisen. Der Bahnhof Atocha wurde 1851 erbaut. Zu seinen Besonderheiten gehört ein botanischer Garten mit mehr als 7.000 Pflanzen, über dem sich ein aufwendig konstruiertes Dach aus Eisen und Glas wölbt.

Von Madrid aus kannst du direkt nach Sevilla fahren. Die Strecke verläuft über 31 Brücken und durch die Sierra Morena, die eine natürliche Grenze zwischen Andalusien im Süden und Kastilien im Norden bildet.

Innerhalb Andalusiens sind die Städte Córdoba und Málaga über eine 155 km lange Hochgeschwindigkeitsstrecke miteinander verbunden. Diese Strecke zweigt bei Córdoba von der Strecke Madrid – Sevilla ab.

In den Nordwesten Spaniens führt die Strecke Madrid – Valladolid, die durch den Guadarrama-Tunnel führt. Dieser durchbohrt auf einer Länge von 28,4 km die Sierra de Guadarrama und ist somit Spaniens längster Eisenbahntunnel.

Auch das sonnige Andalusien kann mit zwei schönen und historisch bedeutenden Bahnhöfen aufwarten. Der Bahnhof von Jerez de la Frontera wurde 1854 erbaut und zählt somit zu den ältesten Bahnhöfen Spaniens. Früher wurde von hier aus Sherry nach El Puerto de Santa María gebracht.

Wunderschöne Zugreisen durch Spanien

Wir kennen sie aus den Krimis von Agatha Christie oder aus alten Filmen: Luxuszüge sind heute jedoch eher eine Seltenheit. Eigentlich schade, denn eine Bahnfahrt mit dem Prunk vergangener Zeiten verspricht ein ganz besonderes Reisevergnügen.

Al-Andalus, der Palast auf Rädern

Der Nostalgiezug Al-Andalus, mit dem die britische Königsfamilie einst an die Côte d’Azur reiste, fährt von Sevilla aus über Jerez de la Frontera und Granada bis nach Córdoba. Im luxuriös eingerichteten Salonwagen werden Mahlzeiten serviert, abends wird das Ganze mit Klaviermusik untermalt. Die Deluxe-Suiten und Gran-Clase-Zimmer sind im Stil der Belle Époque gehalten und bieten höchsten Komfort.

Beeindruckend sind jedoch vor allem die Städte, die man auf der Strecke besucht: Maurische Akzente setzen Sevilla mit seinem Alcázar und der Giralda ebenso wie Granada mit der Alhambra.

Für Literaturliebhaber: der Cervantes-Zug

Miguel de Cervantes gilt als spanischer Nationaldichter. Seiner Feder entstammt der weltberühmte Schelmenroman »Don Quijote«. Fans des spitzbübisch veranlagten Literaten können mit dem Zug von Madrid nach Alcalá de Henares fahren, wo der Dichter im Jahr 1547 geboren wurde.

Die Zugfahrt ist unterhaltsam gestaltet und wird von Schauspielern in historischen Kostümen begleitet. Gegen Windmühlen wird man zwar nicht ankämpfen, dafür gibt es immerhin einen Rundgang durch Alcalá de Henares mit einer Besichtigung des Cervantes-Geburtshauses.

Tren des Llacs: der Zug der Seen von Lleida nach Pobla

89,4 km legt der Tren des Llacs zwischen Lleida und La Pobla de Segur in Katalonien zurück. Der liebevoll restaurierte Oldtimer fährt ab Balaguer an zahlreichen Seen vorbei, was ihm seinen Namen beschert hat.

Ein umfangreiches Programm wartet auf dich, wenn du Katalonien mit dem Tren des Llacs erkundest. Besichtige die Salinen von Gerri de la Sal sowie die Burg Castell de Mur oder unternimm eine Wanderung im Nationalpark Aigüestortes y Estany de Sant Maurici.

Auf dem Jakobsweg mit dem Expreso de la Robla

Der Expreso der La Robla verkehrt zwischen dem baskischen Bilbao und der kastilischen Stadt León, wobei der Zug in weiten Teilen der Strecke dem Jakobsweg folgt. Du bist drei Tage und zwei Nächte lang mit dem bequemen Nostalgiezug auf Reisen und entdeckst dabei die reizvolle Natur Nordspaniens.

Unterwegs erkundest du den Höhlenkomplex Ojo Guarena in der Gemeinde Merindad de Sotoscueva und die alten Bauwerke des Romanico Palentino. In der Kleinstadt Fromista locken leckeres Essen und zahlreiche Sehenswürdigkeiten.

Den krönenden Abschluss der Route bildet León. Die kastilische Hauptstadt beeindruckt durch ihre Kathedrale und die Casa Botines, ein Frühwerk des berühmten spanischen Architekten Antoni Gaudí.

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