Poniente & Levante: Die Winde der spanischen Küste

Wenn du dich an der Küste von Andalusien – insbesondere der Costa de la Luz – aufhältst, wird dir, je nach Jahreszeit, der Poniente oder Levante um die Ohren wehen. Erfahre hier, was es mit den beiden Winden auf sich hat.
Poniente Levante Wind
Stürmischer Tag an der Costa de la Luz ( © DW )

Der Wind Poniente

Poniente (vom spanischen poner = setzen, stellen, legen, wo sich die Sonne »hinsetzt«, also untergeht) wird der spanische Westwind genannt. Im Allgemeinen wird jeder Wind aus westlicher Richtung als Poniente bezeichnet. Er weht an der spanischen Südküste und an der Nordküste Marokkos. Dagegen weht der Levante aus dem Osten.

Die Römer nannten den Poniente Favonio, im Sinne von »der Günstige«: Der schwache Westwind lindert die hohen Sommertemperaturen und bringt Feuchtigkeit für die Ernte.

Das gilt aber nur für die Südküste. Am Mittelmeer zeigt der Poniente ein anderes Gesicht. Dort heizt er sich über den kastillischen Hochebenen auf und erreicht die Westküste Spaniens als trockener, heißer Föhnwind. Hier löst er häufig Waldbrände aus und lässt die Temperaturen auf um die 40 Grad klettern, besonders in den Regionen Valencia und Murcia.

Der Wind Levante

Der Levante ist der Wind des Ostens (vom italienischen levantin = Osten), der Wind, der aus Osten weht. Die Wiege des Levante sind die Balearen. Von dort aus gewinnt er zunehmend an Stärke, besonders wenn er durch die Meerenge von Gibraltar weht.

Auf der Ostseite des Felsens von Gibraltar bringt er Nebel und Niederschlag, auf der Westseite und der Atlantikküste dagegen Trockenheit. Der Levante ist ein launischer Geselle: Mal gibt er sich gemäßigt, mal weht er so stark, dass Schiffe die Häfen von Ceuta, Algeciras, Tarifa oder Tanger nicht verlassen können.

Die Bewohner der Costa de la Luz fürchten den Levante als unangenehmen, trockenen Föhnwind, der eklige Kopfschmerzen mit sich bringt.

Poniente und Levante

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Poniente ist ein warmer trockener Westwind und weht an der Straße von Gibraltar und der nordwestlichen Mittelmeerküste. Dagegen ist der Levante ein milder, feuchter Wind und weht an der Südostküste Spaniens bis zum Golf von Cádiz.

Der Levante kann zu jeder Jahreszeit auftreten, am häufigsten jedoch weht er im Juli bis Oktober und März. Im Frühjahr und Herbst erreicht er oft Sturmstärke, im Sommer ist er eine mäßige Brise. Besonders im Frühjahr verwandelt sich der Levante häufig in einen heftigen Sturm.

Ist dieser vorbei, weht wieder der Poniente: Dieser bringt heißes, klares und meist trockenes Wetter und eine ausgezeichnete Sicht auf die afrikanische Küste. Das ganze Jahr über kommt es in Andalusien zu häufigen Windwechseln.

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