Literatur in Andalusien

Literatur Andalusien
Statue von Federico García Lorca auf der Plaza de Santa Ana in Madrid ( © DW )
Die Literatur aus und über Andalusien ist so vielfältig wie die Region in Südspanien selbst. Das andalusische Leben der Vergangenheit und Gegenwart spiegelt sich in den Büchern, Geschichten und Gedichten der bekannten Schriftsteller wider.

Geschichten aus Andalusien – von Hemingway bis Muñoz Molina

Stierkampf, Flamenco, die Herrschaft der arabischen Eroberer: Andalusien besitzt viele Themen, die ausführlich in der Literatur beschrieben wurden. Weltberühmte Schriftsteller verbrachten einige Zeit ihres Lebens unter der spanischen Sonne und schrieben ihre Eindrücke in ihren Büchern und Geschichten auf. Aber auch aus Andalusien selbst kommen Autoren, die weltweit zu Ruhm und Ehren gelangten.

Bekannte Schriftsteller und Autoren aus Andalusien

Antonio Muñoz Molina ist der erfolgreichste andalusische Schriftsteller der Gegenwart. Er wurde 1956 in Úbeda, in der Provinz Jaén, geboren und studierte später Journalismus in Madrid und Kunstgeschichte in Granada. Die Geschichten seiner Geschichten spielen vorwiegend in Andalusien, wie seine Werke »Der polnische Reiter« (El jinete polaco) und »Stadt der Kalifen« (Córdoba de los omeyas). Antonio Muñoz Molina gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter den spanischen Nationalpreis für Literatur (Premio Nacional de Literatura).

Ein weiterer bekannter Schriftsteller aus Andalusien ist Federico García Lorca, der aber nicht nur Lyriker und Dramatiker, sondern auch Musiker und Zeichner war. Er wurde 1898 in der Provinz Granada geboren und nach dem Militärputsch 1936 ermordet. Seine ersten Gedichte veröffentlichte García Lorca 1916. Zu seinen berühmtesten Werken gehören die Gedichtbücher »Poema del cante jondo« und »Romancero gitano«. Er war zudem stark politisch engagiert und brachte durch seine gesellschaftskritischen Arbeiten die Franquisten gegen sich auf. Ob das oder seine Homosexualität der Grund für seine Ermordung waren, konnte nie wirklich geklärt werden.

Ebenfalls an dieser Stelle zu erwähnen ist Juan Ramón Jiménez, der 1956 den Nobelpreis für Literatur erhielt. Sein wichtigstes Werk ist das Prosagedicht »Platero und ich« (Platero yo), die Geschichte einer Freundschaft zwischen dem Ich-Erzähler und einem kleinen Esel. Juan Ramón Jiménez wurde 1881 in Moguer (Provinz Huelva) geboren und lebte anschließend viele Jahre im Exil in Puerto Rico und in den USA. Er starb 1958 in San Juan (Puerto Rico).

Hemingway, Irving und Rilke – Inspiration in Andalusien

Einige weltbekannte Schriftsteller verbrachten längere Zeit in Andalusien und ließen ihre Erfahrungen und Eindrücke später in ihre Werke einfließen. Besonders beliebt war Ronda, wo im 19. und 20. Jahrhundert viele internationale Künstler lebten. Die bekanntesten waren Gustave Doré, Rainer Maria Rilke (Dezember 1912 bis Februar 1913) und Ernest Hemingway (1923). Letzterer beschreibt in seinem Buch »Wem die Stunde schlägt« eine kleine Stadt zur Zeit des Spanischen Bürgerkrieges.

Der amerikanische Autor Washington Irving reiste im 19. Jahrhundert durch Andalusien, was damals noch vollkommen unbekannt war. Er interessierte sich besonders für die Alhambra in Granada, die sich zu der Zeit in einem erbärmlichen Zustand befand. In seinem Buch »Erzählungen von der Alhambra«, was ein Klassiker der Reiseliteratur wurde, berichtet Washington über Erzählungen und Legenden, von der heute beliebtesten Sehenswürdigkeit in Andalusien. Von 1842–46 war Irving Botschafter der Vereinigten Staaten in Spanien.

Wer selbst auf den Spuren des berühmten Autors wandeln möchte, der sollte sich auf die »Route des Washington Irving« begeben. Dabei steht unter anderem ein Besuch in Granada, Antequera und Sevilla auf dem Programm.

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