Musik aus Andalusien

Musik Andalusien
Die Flamencogitarre (guitarra flamenca) begleitet den Gesang oder den Tanz ( mashurov / Shutterstock.com )
Andalusien besitzt eine reiche Kulturlandschaft, in der insbesondere der Musik eine große Bedeutung zukommt. Kein anderer Faktor hat die andalusische Mentalität mehr geprägt. Sie brachte einen traditionellen Gesang heraus, prägte einen leidenschaftlichen Tanz und fusionierte mit zeitgenössischen Klängen zum lebendigen Rock Andaluz. Die populären Musikrichtungen durchdringen insbesondere zu den andalusischen Musikfestivals die Straßen und Gassen der Region.

Die musikalische Vergangenheit Andalusien

Die älteste Musikrichtung, welche ihren Ursprung in Andalusien fand, ist die arabisch-andalusische Musik. Sie wird heute als Stilrichtung der arabischen Musik gesehen, da sie in ganz Nordafrika verbreitet ist. Ihre Anfänge finden sich jedoch in Andalusien zwischen dem 9. und dem 15. Jahrhundert, als die Region von den Mauren dominiert worden ist. Somit hinterließ diese Kultur nicht nur prachtvolle Bauwerke wie die Alhambra in Granada, sondern prägte auch die Musik in jener Zeit.

Weitaus berühmter ist jedoch der Einfluss andalusischer Zigeuner auf die Musikkultur dieser südlichen Region in Spanien. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstand aus den dramatischen Klageliedern der diskriminierten Bevölkerungsgruppe der tragische Flamenco mit seinem charakteristischen Tanz. Diverse Künstler ließen sich von der Musik in Andalusien inspirieren. Zu ihnen gehört der bedeutende spanische Komponist Manuel de Falla, welcher Ende des 19. Jahrhunderts in Cádiz geboren worden ist. Aber auch die Musik der spanischen Pianisten Isaak Albéniz und Enrique Granados y Campiña besitzt andalusische Einflüsse.

In den schwierigen Jahren des Zweiten Weltkrieges entstand der Copla Andaluza. Diese leichte Unterhaltungsmusik brachte Andalusien und den Rest der Iberischen Halbinsel durch die problembehafteten Nachkriegsjahre. Berühmte Vertreter dieser Musikrichtung waren Lola Flores, Carlos Cano, Juanito Valderrama und Rocío Jurado.

Die traditionsreiche Moderne

Die traditionsreiche Musik in Andalusien hat auch die Gegenwart geprägt. So fusionierte die andalusische Volksmusik mit der Stilrichtung Rock zum modernen Rock Andaluz. Bekannte Vertreter dieser Musik sind unter anderem die Bands Gong, Nuevos Tiempos, Smash und Gualberto. Seit jünger Zeit ist zudem die andalusische Künstlerin Bebe sehr beliebt, welche den traditionellen Flamenco mit Rock kombiniert.

Bei so viel Musikgeschichte ist es nicht verwunderlich, dass andalusische Städte häufig Veranstaltungsorte von Musikfestivals sind. Wohlklingende traditionelle und zeitgenössische Melodien lassen sich Ende Juni bzw. Anfang Juli im Rahmen des Festival Internacional de Música y Danza in Granada vernehmen. Vorstellungen von Rockmusikern und Künstlern des Flamencos können im August während der Feria de Málaga besucht werden. Der traditionelle Flamenco ist auch wichtigster Bestandteil des zweiwöchigen Festivals de Jerez Ende Februar bzw. Anfang März. Während des Festivals de la Cueva de Nerja im Juli jeden Jahres, kann anspruchsvollen Konzerten in der eindrucksvollen Tropfsteinhöhle von Nerja gelauscht werden.

Ferner besitzt Andalusien für die Jazzszene eine wichtige Bedeutung. Die wichtigsten europäischen Musiker dieser Stilrichtung, welche um das Jahr 1900 in den Südstaaten der USA entstand, treffen sich jedes Jahr im November anlässlich des Festivals de Jazz de Granada in der berühmten andalusischen Stadt.

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