Aquädukt Águila in Nerja

Acueducto del Águila

Aquädukt Nerja
Fotostopp in Nerja: Das Aquädukt Águila ( S.Borisov / Shutterstock.com )

Das Aquädukt Águila (heißt übersetzt der Adler) in Nerja ist ein sehr großes Aquädukt und fällt sofort ins Auge. 37 Bögen, die aus Ziegelstein erbaut wurden, überspannen hier vier Etagen. Insgesamt ist das Aquädukt etwa vierzig Meter hoch. Die Wasserversorgung erfolgt über einen offenen Kanal in der obersten Etage.

Das gesamte Bauwerk erinnert vor allem auf seiner nördlichen Seite durch Verzierungen an den für Andalusien typischen Mudéjar-Stil. Die Mudéjares waren angepasste Muslime, die nach der Zurückdrängung der arabischen Herrschaft vom 11. bis 15. Jahrhundert in Spanien verbleiben durften.

Obwohl sich der Bau auch am Stil der früheren römischen Aquädukte orientiert, wurde dieses erst Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Ganz oben in der Mitte des Bauwerks befindet sich ein hochgezogener und spitz zulaufender Tempel. Hier hat sich der Architekt Francisco Cantero mit seiner Unterschrift verewigt und einen Text anbringen lassen: »Pura y Limpia Concepción«. Übersetzt heißt dies »reine und saubere (unbefleckte) Empfängnis«.

Die Wetterfahne oben am Dach des Tempels gab dem Aquädukt seinen Namen. Es sind zwei kleine metallene Adler. Eine Wanderung durch die Schlucht zum Aquädukt lohnt sich, da das gewaltige Bauwerk aus direkter Nähe betrachtet werden kann.

Welchen Zweck hatte und hat das Bauwerk?

Erbaut wurde das Aquädukt Águila im Jahr 1880, um die Zuckerfabrik San Joaquín ausreichend und konstant mit Wasser zu versorgen. Der Bau der Zuckerfabrik wurde 1884 abgeschlossen. Sie stand in Maro auf dem Gut Las Mercedes.

Die Zuckerfabrik San Joaquín ging 1983 an die Bank über, als die Erben von Joaquín Pérez einen Kredit nicht zurückzahlen konnten. Die ehemalige Fabrik kannst du heute noch als beeindruckende Ruine betrachten. Von der N-340 aus nimmst du in Richtung Nerja den Kreisverkehr zur Anschlussstelle 295 der Autobahn A-7. Auf der linken Seite dieser Verbindungsstraße steht die Fabrik, schnell zu erkennen an einem hohen hellbraunen Schornstein.

Das Aquädukt Águila wurde im Jahr 2012 nach einer Renovierung wieder in Betrieb genommen und versorgt inzwischen umliegende Felder mit Wasser.

Wieso gab es hier Zuckerfabriken?

Die Zuckerfabriken entstanden schon im 15. Jahrhundert. Mudéjares begannen damals, in der Küstenregion um Málaga Zuckerrohr anzubauen. Im Höhepunkt der Zuckerproduktion dieser Region standen hier während der Mitte des 19. Jahrhunderts 37 Zuckermühlen mit entsprechenden Fabriken. Einhundert Jahre später wurden die Zuckerfabriken in Andalusien unrentabel und wurden nach und nach geschlossen.

Wo findest du das Aquädukt Águila in Nerja?

Das Aquädukt steht in der Schlucht Barranco de Maro zwischen den Orten Nerja und Maro. Im Süden führt die N-340 entlang, im Norden die Autobahn A-7. Auf dem Weg von Nerja zu den berühmten Tropfsteinhöhlen fährst du auf der N-340 unweigerlich daran vorbei.

Direkt an der Brücke, die über die Schlucht führt, kannst du auf einem kleinen Parkplatz dein Auto abstellen. Falls du das Aquädukt zu spät entdeckst, ist das kein Problem. Vor und nach dem Parkplatz gibt es zwei Kreisverkehre. So hast du die Möglichkeit, noch einmal problemlos umzukehren. Von der A-7 aus nimmst du am besten die Ausfahrt »295« und fährst auf der N-340 in Richtung »Maro/Almería« weiter.

Reiseinfos
Adresse

Acueducto del Águila
Barranco de la Coladilla, s/n
29787 Nerja
Provinz Málaga, Andalusien
Spanien

36.758009, -3.849893

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