Alhambra in Granada

Alhambra y Generalife

Alhambra Granada
Blick auf die Alhambra vom Mirador de San Nicolás ( © DW )

Die Alhambra in Granada auf dem Sabikah-Hügel ist die berühmteste Sehenswürdigkeit in Andalusien. Sie gehört seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist mit rund 2,6 Millionen Besuchern im Jahr das zweitmeistbesuchte Monument in Spanien nach der Sagrada Família in Barcelona.

Du stehst vor einem der faszinierendsten Bauwerke der Welt – einem Ort, an dem sich Orient und Okzident auf magische Weise begegnen. Die Alhambra ist weit mehr als nur Stein und Mörtel; sie ist ein lebendiges Geschichtsbuch, das dir die Seele des maurischen Andalusiens offenbart.

»Alhambra« – schon der Name lässt dich träumen. Er stammt aus dem Arabischen und bedeutet »die Rote« oder »Rote Burg« (qa'lat al-Hamra’).

Wenn die Sonne untergeht und ihr Licht die rötlichen Mauern umhüllt, erkennt man sofort, warum die Mauren sie so nannten: Sie strahlt wie ein kostbares Juwel über der Stadt Granada.

Die Alhambra besichtigen

Eintrittskarten für die komplette Alhambra (inklusive Nasridenpaläste) sind zwischen Ostern und Ende Oktober oftmals Tage oder Wochen im Voraus ausgebucht. Tickets für Alhambra bekommst du online bei Tiqets oder GetYourGuide. Beide Anbieter haben auch zahlreiche Gruppenführungen und private Touren im Angebot.

Unter Alhambra Tickets bekommst du weitere ausführliche Informationen zu Eintrittskarten, Touren, Öffnungszeiten und Preisen für die Alhambra. Informationen zu geführten Touren erhältst du auch im Beitrag deutschsprachige Alhambra Führungen.

Geschichte – von der Festung zur Königsresidenz

Die Geschichte der Alhambra reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück, doch ihre wahre Blütezeit begann erst im 13. Jahrhundert. Mohammed ibn Al-Ahmar, der Gründer der Nasriden-Dynastie, legte 1238 den Grundstein für das, was du heute bewundern kannst.

Von diesem Moment an bis 1492 herrschten die Nasriden über das Emirat Granada und verwandelten die Alhambra Schritt für Schritt in eine Residenz von unvorstellbarer Pracht.

Den absoluten Höhepunkt erreichte die Anlage im 14. Jahrhundert unter den Herrschern Yusuf I. und Mohammed V. Diese Zeit war geprägt von kultureller Blüte, künstlerischer Perfektion und architektonischer Innovation.

Was du heute siehst, ist das Vermächtnis dieser goldenen Epoche – das letzte große Zeugnis islamischer Kultur in Europa.

Nach der christlichen Reconquista im Jahr 1492 ging die Alhambra in den Besitz der Katholischen Könige über. Damit endete nicht nur eine Dynastie, sondern eine ganze Epoche maurischer Herrschaft, die einst in Córdoba begann und in Granada ihren glanzvollen Abschluss fand.

Architektur – ein Meisterwerk maurischer Baukunst

Wenn du durch die Alhambra wandelst, tauchst du ein in ein Universum islamischer Kunst und Architektur, das seinesgleichen sucht. Jeder Zentimeter dieser Anlage erzählt eine Geschichte von Schönheit und Perfektion.

Die Sprache der Ornamente

Die maurischen Baumeister schufen hier ein wahres Gesamtkunstwerk. Überall, wo dein Blick hinfällt, entdeckst du detailreiche Ornamentik – keine noch so kleine Stelle blieb undekoriert.

Die Wände sprechen zu dir in einer Sprache aus geometrischen Mustern, Arabesken, vegetabilen Verzierungen und kalligrafischen Inschriften, die religiöse Verse und Gedichte wiedergeben.

Besonders beeindruckend sind die berühmten Stalaktitgewölbe, die wie riesige Bienenwaben wirken. Diese wabenförmigen, übereinander gelagerten Zellen gehören zu den spektakulärsten Dekorationselementen der islamischen Architektur und werden »Muqarnas« genannt.

Säulen wie nirgendwo sonst

Die Säulen der Alhambra sind weltweit einzigartig. Sie zeichnen sich durch ihre schlanken, runden Schäfte aus, haben große Hohlkehlen an der Basis und sind im oberen Teil mit Ringen verziert.

Die zweigeteilten Kapitelle mit ihren filigranen Arabeskenmustern sind wahre Meisterwerke der Steinmetzkunst.

Tickets & Touren

Die architektonischen Juwelen der Alhambra

Die Nasridenpaläste – das Herzstück maurischer Eleganz

Die Nasridenpaläste bildeten einst die Residenz der maurischen Könige und sind heute das absolute Herzstück der Alhambra. Hier erlebst du maurische Architektur in ihrer reinsten Form.

Der Löwenhof (Patio de los Leones) gilt als schönster maurischer Innenhof der Welt und ist das unbestrittene Kronjuwel der Alhambra. Auf 124 schlanken Marmorsäulen ruhen filigrane Bögen, die den Hof wie ein steinerner Vorhang umschließen.

Im Zentrum thront der berühmte Löwenbrunnen, getragen von zwölf Löwenskulpturen, während poetische Inschriften die Wände schmücken.

Der Myrtenhof (Patio de los Arrayanes) ist Teil des Comares-Palastes und besticht durch seine perfekte Symmetrie und Ruhe. Hier spiegelt sich die Architektur im stillen Wasser des zentralen Beckens.

Im Botschaftersaal (Sala de Embajadores) empfingen die Nasridenkönige ihre Gäste – ein repräsentativer Thronsaal, der Macht und Eleganz ausstrahlt.

Der Saal der Zwei Schwestern (Sala de dos Hermanas) wiederum beeindruckt mit einer Kuppel aus rund 4.000 filigranen Stalaktitelementen, die wie ein steinerner Sternenhimmel wirkt.

Die Alcazaba – wo alles begann

Die Alcazaba ist der älteste und militärische Teil der Alhambra. Diese mächtige Festungsanlage diente dem Schutz der maurischen Stadt und verdeutlicht die strategische Bedeutung des Ortes.

Der Torre de la Vela bietet den schönsten Aussichtspunkt der gesamten Alhambra – mit einem atemberaubenden Panoramablick über Granada und die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada.

Der Generalife – ein Paradies auf Erden

Der Generalife war der Sommerpalast der Nasridenkönige und ist berühmt für seine wunderschönen Gärten.

Hier schufen die maurischen Gartenbaumeister ein wahres Paradies mit kunstvoll angelegten Wasserspielen, plätschernden Brunnen und üppiger Vegetation.

Die ausgeklügelten Hydrauliksysteme zeugen vom hohen technischen Verständnis der Mauren für Wasserbaukunst.

Der Palast Karls V. – Renaissance trifft Maurentum

Einen Kontrast zur maurischen Pracht bildet der Renaissance-Palast von Kaiser Karl V., der ab 1526 errichtet wurde.

Dieser kreisrunde Bau mit seinem prächtigen Innenhof zeigt, wie sich christliche und islamische Architektur begegneten – auch wenn Karl V. den Palast nie bewohnte.

Kunsthandwerk auf höchstem Niveau

Die Alhambra vereint islamische, christliche und Renaissance-Stilrichtungen und spiegelt die kulturelle Vielfalt des mittelalterlichen Spaniens wider.

Besonders eindrucksvoll sind die Zellij-Mosaikarbeiten – handgeschnittene, glasierte Keramikfliesen, die in mathematisch perfekten Mustern angeordnet sind. Diese Technik erforderte höchste handwerkliche Fertigkeiten und jahrelange Ausbildung.

Auch die Wasserspiele der Alhambra sind nicht nur schön anzusehen, sondern zeigen die Raffinesse maurischer Hydrauliktechnik.

Durch ein ausgeklügeltes System von Kanälen, Becken und Springbrunnen schufen die Architekten eine Oase der Ruhe und Kühlung – ein Paradies mitten in der andalusischen Hitze.

Ein Vermächtnis für die Ewigkeit

Die Alhambra ist mehr als nur ein Bauwerk – sie ist ein lebendiges Zeugnis einer faszinierenden Kultur, die Europa nachhaltig geprägt hat. Hier kannst du die Raffinesse und den Reichtum der maurischen Zivilisation hautnah erleben, die jahrhundertelang ein intellektuelles und künstlerisches Zentrum Europas bildete.

Wenn du durch die stillen Höfe wandelst, die prachtvollen Säle durchschreitest und den Blick über die Gärten schweifen lässt, spürst du noch heute den Geist jener Zeit, als Granada das letzte Bollwerk des muslimischen Spaniens war.

Die Alhambra erzählt von einer Epoche des kulturellen Austauschs, der Toleranz und der künstlerischen Blüte – ein märchenhaftes Andalusien, das in diesen Mauern für immer bewahrt ist.

Lass dich verzaubern von diesem einzigartigen Ort, an dem Orient und Okzident eine zauberhafte Symbiose eingingen und ein Meisterwerk schufen, das die Jahrhunderte überdauert hat.

Infos für deinen Besuch

Der Besuch der Alhambra kostet derzeit 18 Euro (inklusive Nasridenpaläste, ohne Vorverkaufsgebühr), Rabatt gibt es für Jugendliche, Senioren und Menschen mit Behinderung. Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt.

Geöffnet ist die Alhambra ganzjährig fast jeden Tag. Es gibt aber unterschiedliche Öffnungszeiten für Sommer und Winter.

Unter Alhambra Tickets bekommst du ausführliche Informationen zu Eintrittskarten, Touren, Öffnungszeiten und Preisen für die Alhambra. Informationen zu geführten Touren erhältst du auch im Beitrag deutschsprachige Alhambra Führungen.

Anreise zur Alhambra

Wer von außerhalb anreist, nimmt am besten gleich die Umgehungsstraße Ronda Sur, die direkt zur Alhambra führt, und mit einer klaren Ausschilderung versehen ist.

Man sollte unbedingt bis zum offiziellen Parkplatz am Ende der Straße durchfahren und keinesfalls auf selbst ernannte »Parkeinweiser« hören, die einen unterwegs abzocken möchten. Der bewachte Parkplatz ist 24 Stunden rund um die Uhr geöffnet.

Aus der Stadt bieten sich Fußwege vom Plaza Nueva, dem Plaza del Realejo oder vom Paseo de los Tristes an. Der Microbus Alhambra (Linien C3 und C4) verkehrt ab der Gran Via de Colón oder dem Plaza Nueva.

Reiseinfos
Adresse

Alhambra y Generalife
Calle Real de la Alhambra
18009 Granada
Provinz Granada, Andalusien
Spanien

37.176061, -3.588131

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