Sierras de Cazorla, Segura und Las Villas

Der Naturpark Sierras de Cazorla, Segura und Las Villas liegt im Nordosten der spanischen Provinz Jaén. Auf einer Fläche von rund 214.300 Hektar leben zahlreiche teils seltene Tier- und Pflanzenarten.
Sierras de Cazorla
Die Sierra de Cazorla, Teil des großen Naturparks in Jaén ( Ana del Castillo / Shutterstock.com )

Naturpark in der Provinz Jaén

Der größte Naturpark Andalusiens ist ein beliebtes Reiseziel für Naturliebhaber und Jäger, die hier vor allem im Herbst mit ein bisschen Glück Iberische Steinböcke, Wildschweine und Europäische Mufflons erlegen. Über der gebirgsartigen Landschaft ziehen Habichts- und Steinadler sowie Gänse- und Bartgeier ihre Runden.

Da der Naturpark sehr groß ist – 120 km lang und 55 km breit – und lediglich enge Bergstraßen durch das Gebiet führen, ist es sinnvoll, die Expedition an einem hierfür geeigneten Ort zu starten, zum Beispiel in Cazorla, im Naturparkzentrum oder im östlichen Teil der Sierra de Segura.

Wenn du den Naturpark im Sommer besuchst, erwartet dich ein zumeist trockenes und sonnig-heißes Klima, wie es für das mediterrane Andalusien typisch ist. Je näher der Jahreswechsel heranrückt, desto feuchter wird das Wetter. Im Winter regnet es in den Sierras de Cazorla, Segura und Las Villas deutlich mehr als im Umland.

Hohe Gipfel, stattliche Burgen und blaue Seen

Der Naturpark umfasst zum einen die Sierra de Las Villas und zum anderen die Sierra de Cazorla mit dem 1.847 Meter hohen Berggipfel Gilillo. Der namensgebende Ort Cazorla liegt etwas außerhalb des Reservats auf einem Berg. Das Städtchen besitzt die für Andalusien typisch verwinkelten Gassen und einen malerischen Marktplatz.

Wenn du die Straße in Richtung Naturpark fährst, kommst du an der Ortschaft La Iruela vorbei. Über dem Dorf thront eine maurische Burganlage. An der Carretera del Tranco, die an einem Stausee vorbei in das Reservat führt, gibt es einige gute Hotels. In den Restaurants serviert man dir vor allem während der Jagdsaison im Herbst zahlreiche Wildspeisen mit frischen Pilzen. Zu den hiesigen Spezialitäten gehören aber auch die Lamm- und Ziegengerichte.

Nördlich der Sierra de Cazorla befindet sich die Sierra de Las Villas mit ihrer deutlich niedrigeren Struktur. Hier ragt der El Blanqillo dennoch mit einer Höhe von etwa 1.800 Metern in den Himmel. Im Osten erstreckt sich die Sierra de Segura mit dem 1.993 Meter hohen Baderillas.

Wenn du als Individualurlauber gerne deine Ruhe haben willst, findest du hier ideale Bedingungen zum Bergwandern abseits der großen Touristenrouten. Eine tolle Aussicht über den Naturpark genießt du von dem Gipfel des 2.028 Meter hohen Cabanas aus. Dieser befindet sich im südlichen Teil des Naturparks in der Sierra del Pozo.

Pflanzen und Tiere im Naturpark entdecken

Bei einem Ausflug in den Naturpark Sierras de Cazorla, Segura und Las Villas, wanderst du durch riesige Steineichen- und Schwarzkiefernwälder, die dir vor allem im Hochsommer ausreichend Schatten bieten. Die Betische Kordillere beherbergt die größten Wälder Spaniens. Einst wurde aus den hier wachsenden Bäumen das Holz für den Bau der Schiffe der Armada gewonnen.

An den kühleren Orten gedeihen zudem Stechpalmen, Seidelbastgewächse und Ahorne. Auch der Buchsbaum und der Haselnussstrauch sind hier zu Hause. Auf den Felswänden wachsen die endemischen Narzissen und Cazorla-Veilchen und eine Glockenblumenart, aus der ein leckerer Tee gewonnen wird. In der Sierra beheimatet sind außerdem verschiedene insektenfangende Fettkräuter.

Im Naturpark sind über 60 Orchideenarten heimisch, dazu Pfingstrosen, Gladiolen und Wildkräuter wie Thymian und Lavendel.

Der Naturpark ist außerdem bekannt dafür, dass sich hier die heimische Tierwelt besonders gut beobachten lässt. Rund 36 Säugetierarten leben in den Sierras, unter anderem die Ginsterkatze und der Fischotter. In den großen Wäldern des Naturparks gibt es auch viele Mufflons, Rotwild, Damwild, Füchse und Wildschweine.

Die Lüfte dominieren Greifvögel wie Stein- und Habichtsadler. Auch der Gänsegeier wurde wieder erfolgreich angesiedelt.

Quelle des Guadalquivir

In dieser reizvollen Berglandschaft der Sierra de Cazorla entspringt der Guadalquivir, der längste Fluss in Andalusien. Die Quelle befindet sich in der Schlucht von Cañada de las Fuentes auf ca. 1.400 Metern Höhe. Nachdem er ein großes Tal durchflossen hat, staut sich das Gewässer im Embalse del Tranco. Die engen Schluchten, die sich tief in die Berge schneiden, sind durch die Zuflüsse entstanden. Türkisblaue Gewässer prägen das Bild der idyllischen Naturlandschaft.

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