Estepona – aufstrebender Badeort zum Entspannen
Estepona, die Nachbarstadt von Marbella, liegt in der Provinz Málaga, im Süden Andalusiens, direkt am Mittelmeer an der Costa del Sol. Von Deutschland ist der Badeort am besten über den Flughafen Málaga zu erreichen. Nur 60 Minuten Fahrzeit benötigst du auf der Schnellstraße A-7 oder der kostenpflichtigen Autobahn AP-7. Von Estepona bis ins Stadtzentrum von Marbella sind es rund 33 km, bis nach Málaga 90 km.
Die Stadt besitzt trotz Tourismus noch immer etwas von ihrem andalusischen Charme. Bei den vielen Stränden ist für jeden etwas dabei und die zentrale Lage Esteponas ermöglicht viele Tagesausflüge in die Region.
Die Einwohnerzahl von knapp 80.000 Personen verdreifacht sich in den Sommermonaten. Hinter der Stadt thront wuchtig der Reales, der 1.452 m hohe rostrote Hausberg von Estepona. Er hält die Nordwinde von der Stadt fern und ermöglicht dem Badeort an der Costa del Sol 300 Sonnentage im Jahr.
Warum du nach Estepona fahren solltest: Baden, Wandern, Golf spielen oder einfach nur entspannen. Estepona hat viel zu bieten – besonders in den Sommermonaten.
Was du in Estepona unbedingt machen solltest: Die kleinen Gassen und Plätze der schönen Altstadt erkunden, auf der Promenade »New Golden Mile« flanieren und einen Ausflug in die Berge der Umgebung machen.
Estepona: Meine Highlights & Tipps
Estepona lockt mit 17 offiziellen Stränden, die sich auf über 20 Kilometer Küste erstrecken – von Casares und Manilva im Westen bis nach Marbella im Osten. Besonders beliebt ist in den Sommermonaten der Playa La Rada, der mit seiner palmengesäumten Promenade zum Flanieren und Entspannen einlädt.
Wer mehr Platz sucht, findet am Playa El Saladillo, dem größten Strand der Stadt, weitläufige Sandflächen und eine elegante Strandpromenade entlang der »New Golden Mile«.
Für Familien ist der Playa El Cristo, nur einen Steinwurf vom Hafen entfernt, ideal. Etwas außergewöhnlicher ist der Strand Costa Natura (Playa Arroyo Vaquero) im Westen – Spaniens erster offizieller FKK-Strand.
Die Altstadt von Estepona ist ein echtes Juwel: Enge Gassen, bunte Häuser und gemütliche Plätze laden zum Schlendern ein. Auf der Calle Real und den angrenzenden Straßen findest du zahlreiche Geschäfte, während der Plaza de las Flores perfekt für eine kleine Pause unter Orangenbäumen ist. Besonders sehenswert sind die immer zahlreicher werdenden Wandmalereien, Teil des städtischen Projekts »La Ruta de Murales Artísticos«.
Auch Kulturfreunde kommen auf ihre Kosten: Das Orchidarium zeigt exotische Pflanzen in traumhafter Umgebung, während das Paläontologische Museum (Museo Paleontológico de Estepona) und das Archäologische Museum (Museo Arqueológico) spannende Einblicke in die Geschichte der Region bieten.
Mehr Informationen findest du unter Estepona Sehenswürdigkeiten.
Unterkünfte in Estepona
Viele Hotels entlang der 21 Kilometer langen Küste liegen direkt am breiten Sandstrand. Am bekanntesten ist das 5-Sterne-Hotel Kempinski Bahía.
Schöne Luxushotels am Meer sind auch das Elba Estepona Gran Hotel & Thalasso Spa, das Marriott's Playa Andaluza, das METT Hotel & Beach Resort und das Ikos Andalusia am Playa de Guadalmansa.
Wenn du in der Altstadt von Estepona übernachten möchtest, ist das romantische Hotel Casa Veracruz eine gute Adresse. Familientauglich sind an der New Golden Mile die 4-Sterne-Hotels Oh Nice Caledonia sowie das 3-Sterne-Hotel Ona Diana Park.
Klima & beste Reisezeit für Estepona
Estepona verwöhnt dich mit einem der besten Klimata Europas. Dank der Lage zwischen dem warmen Mittelmeer und der schützenden Sierra Bermeja herrschen hier das ganze Jahr über angenehme Temperaturen. Der 1.452 Meter hohe Pico de los Reales fungiert dabei als natürlicher Windschutz gegen kalte Nordwinde und beschert der Stadt stolze 300 Sonnentage im Jahr.
Sommer: Heiß, aber erträglich
Juni bis September sind die klassischen Sommermonate mit Temperaturen zwischen 25 und 30 °C. Die Höchstwerte steigen nur selten über 35 °C, da die Meeresbrise für angenehme Abkühlung sorgt. Das Wasser erreicht im August und September mit 22–24 °C seine ideale Badetemperatur.
Allerdings sind dies auch die teuersten und vollsten Monate – Hotelpreise können sich in dieser Zeit verdreifachen.
Frühling und Herbst: Die Geheimtipps
April und Mai sowie Oktober und November gelten als absolute Traumzeit für Estepona. Bei 20–25 °C kannst du perfekt wandern, Golf spielen oder die Altstadt erkunden, ohne ins Schwitzen zu geraten. Das Meer ist im Oktober noch rund 20 °C warm – ideal für alle, die Menschenmassen meiden wollen.
Hotels sind günstiger, Restaurants weniger überfüllt, und die Einheimischen haben wieder Zeit für ein Schwätzchen.
Winter: Milde Überraschung
Selbst von Dezember bis März sinken die Temperaturen selten unter 15 °C. Mit durchschnittlich 18–20 °C und etwa sechs Sonnenstunden täglich ist Estepona ein perfektes Winterdomizil.
Zwar kann es gelegentlich regnen, doch meist zeigt sich nach wenigen Stunden wieder die Sonne. Viele Nordeuropäer nutzen diese Zeit für Langzeitaufenthalte.
Wann ist die beste Zeit für was?
- Baden & Wassersport: Juni bis Oktober (Wassertemperatur über 20 °C)
- Wandern & Aktivsport: März bis Mai, Oktober bis November
- Golf: Ganzjährig möglich, besonders ideal von März bis Mai und September bis November
- Sightseeing: Oktober bis April (weniger heiß, weniger Touristen)
- Festivals & Events: Mai bis September (Hauptsaison für Fiestas)
Essen & Trinken in Estepona
Estepona bietet eine lebendige Gastronomie: von urigen Tapas-Bars über renommierte Fischrestaurants bis hin zu Paella-Spezialisten. Dank der Nähe zum Meer kommen fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte täglich direkt vom Markt auf den Tisch – ein Paradies für Liebhaber maritimer Küche.
Chiringuitos
Die Strandbars sind die Seele Andalusiens. Besonders beliebt: El Palangre mit Terrasse über dem Meer. Unbedingt probieren: Espetos de Sardinas, über Holzkohle gegrillt, dazu Tintenfisch oder Muscheln.
Tapas
Eine »Ruta de la Tapa« durch die Altstadt gehört zum Pflichtprogramm.
- Lolas Bar – kreative Pinchos
- La Bulla – moderne Tapas & Cocktails
- La Antigua Estación – traditionell im historischen Ambiente
- Für Spätabende: Tapas Diez & Bar Beleza
Fisch & Paella
Frische garantiert die Nähe zum Hafen. Klassiker sind El Pescador (Fisch & Paella) und La Escollera, moderne Varianten bietet El Gavilán del Mar. Paella-Fans werden im ALMA de Miguel fündig – von Meeresfrüchte-Paella bis schwarzem Reis mit Aioli.
Typische Spezialitäten
- Espetos de Sardinas – gegrillte Sardinen im Chiringuito
- Fritura Malagueña – frittierte Fischvielfalt
- Paella Marinera – mit frischen Meeresfrüchten
- Gazpacho – kalte Suppe für heiße Tage
- Boquerones al limón – marinierte Anchovis mit Zitrone
Sport & Aktivitäten in Estepona & Umgebung
Das kristallklare Wasser vor Estepona lädt zu allen erdenklichen Wassersportarten ein. Am Playa La Rada findest du mehrere Anbieter für Stand-Up-Paddling und Kajaktouren entlang der Küste. Besonders der Sonnenuntergang-SUP wird dir unvergessliche Momente bescheren.
Für Adrenalinjunkies bietet sich Jetski-Fahren an – die Touren starten meist vom Hafen aus und führen dich bis zur beeindruckenden Küste von Marbella. Kitesurfer finden bei entsprechendem Wind ideale Bedingungen, besonders im westlichen Bereich bei Playa Arroyo Vaquero.
Golfspielen
Mit sieben Golfplätzen in unmittelbarer Nähe ist Estepona ein Paradies für Golfer. Der Valle Romano Golf gilt als einer der technisch anspruchsvollsten Plätze der Costa del Sol, während der Estepona Golf mit seiner parkähnlichen Anlage besonders familienfreundlich ist. Green Fees variieren je nach Saison zwischen 45 und 85 Euro.
Klettern und Bouldern
Das 2024 eröffnete Rocódromo de Estepona setzt neue Maßstäbe. Als größte Outdoor-Kletterwand Spaniens bietet sie Routen für alle Schwierigkeitsgrade. Auch als Anfänger kannst du hier erste Erfahrungen sammeln – Kurse und Ausrüstung gibt es vor Ort. Ein echtes Highlight für alle, die dem Massentourismus am Strand entfliehen wollen.
Wandern
Der GR-92 Küstenwanderweg ist ein Muss für jeden Wanderfreund. Die bereits fertiggestellten Abschnitte führen dich von Manilva über spektakuläre Küstenpfade bis nach Estepona. Plane etwa 3–4 Stunden ein und nimm ausreichend Wasser mit.
Für anspruchsvollere Touren bietet sich das Hinterland an. Der Aufstieg zum Pico del Reales belohnt dich mit atemberaubenden Ausblicken über die gesamte Costa del Sol. Die Tour ist allerdings nur für erfahrene Wanderer geeignet.
Reiten
Die Escuela del Arte Ecuestre bietet sowohl Strandausritte als auch Reitstunden für alle Könnerstufen. Ein Ritt bei Sonnenuntergang gehört zu den romantischsten Erlebnissen, die Estepona zu bieten hat.
Estepona mit Kindern
Eine der magischsten Erfahrungen vor Estepona sind die Delfinbeobachtungstouren. Die Gewässer zwischen Estepona und Gibraltar gehören zu den besten Spots in Europa, um Delfine und sogar Wale in freier Wildbahn zu erleben. Verschiedene Anbieter starten täglich vom Hafen Puerto Deportivo aus.
Der Selwo Aventura Zoo ist weit mehr als ein gewöhnlicher Zoo. Auf 100 Hektar erlebst du eine African-Safari mitten in Andalusien. Besonders beeindruckend ist die Hängebrücken-Tour durch die Baumkronen.
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Events & Veranstaltungen in Estepona
Am 23. Juni verwandelt sich Estepona zur Noche de San Juan in ein riesiges Volksfest. Die »Quema de Los Bigotes de San Juan« (Verbrennung des Schnurrbarts von San Juan) ist ein Spektakel, das du dir nicht entgehen lassen solltest. Am Strand werden riesige Lagerfeuer entzündet. Traditionell wird um Mitternacht rückwärts über die Flammen gesprungen – angeblich bringt das Glück für das kommende Jahr.
Die Feria y Fiestas Mayores Anfang Juli sind das gesellschaftliche Highlight des Jahres. Das neue Feria-Gelände am nördlichen Stadtrand wird eine Woche lang zum größten Open-Air-Festival Andalusiens. Hier tanzt du bis in die Morgenstunden Sevillanas und probierst Rebujito (Sherry mit Sprite und Minze).
Das Fischerfest zu Ehren der Virgen del Carmen am 16. Juli ist eines der emotionalsten Events des Jahres. Die geschmückte Madonna wird in einer Prozession ins Meer getragen – ein bewegender Moment, wenn Hunderte von Gläubigen und Fischern ihre Schutzpatronin verehren. Danach wird bis zum Morgengrauen am Hafen gefeiert.
Kulturelle Höhepunkte
Das Teatro Auditorio Felipe VI bietet das ganze Jahr über ein abwechslungsreiches Programm. Von Flamenco-Shows über internationale Musikacts bis hin zu Theaterstücken ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Saisonale Highlights
- Frühjahr: Semana Santa (Karwoche) mit beeindruckenden Prozessionen
- Sommer: Konzerte am Playa La Rada jeden Donnerstag
- Herbst: Festival Internacional de Música Clásica
- Winter: Mercadillo Navideño – der Weihnachtsmarkt in der Altstadt
Ausgehen & Nachtleben in Estepona
Beach Clubs mit Meerblick
Entlang der Küste von Estepona reihen sich zahlreiche Beach Clubs und Strandbars, die entspannte Atmosphäre mit Gastronomie und Unterhaltung verbinden. Sonnenliegen, Meerblick und DJ-Sets gehören ebenso zum Programm wie Cocktails und kleine Gerichte.
Der Nido Beach Club kombiniert gehobenes Ambiente mit einer entspannten Atmosphäre. Neben einem Panoramablick auf das Meer werden gesunde Speisen und Signature-Cocktails angeboten. Der Sublim Beach Club richtet sich besonders an ein LGBTQ+-Publikum und schafft in direkter Strandlage eine sichere, offene Umgebung.
Der Spiler Beach Club Estepona – Marbella ist für sein meeresfrüchteorientiertes Menü und regelmäßige Live-Musik bekannt. Ein eher vielseitiges Angebot bietet Sonora Beach, wo Familien und Gruppen bei Snacks, Kaminfeuer und gelegentlichen Live-Auftritten den Abend verbringen können.
Rooftop-Bars
Mehrere Dachterrassen-Bars bieten die Möglichkeit, den Sonnenuntergang über der Küste zu erleben und dabei einen Drink zu genießen.
Besonders beliebt ist die Rooftop-Bar Bermeja Views im Hotel El Pilar Andalucía. Hier sind Cocktails und Weine von 18:00 bis 02:00 Uhr erhältlich – mit Blick auf den Himmel, der sich über der Küste langsam verfärbt.
Cocktailbars und Lounges
Estepona verfügt über eine lebendige Barszene, in der kreative Cocktails und moderne Gastronomie im Vordergrund stehen.
Die La Bulla Gastrobar ist tagsüber für ihre Tee- und Kaffeeauswahl bekannt, verwandelt sich am Abend jedoch in eine Cocktail- und Tapas-Bar. Das Cabana Restaurant & Cocktail Bar verbindet mediterrane Küche mit Live-Musik und Kaminatmosphäre.
Im Knahia werden vegane und biologische Gerichte serviert, begleitet von Live-Performances, während das 13 Degrees eine Kombination aus Sushi-Bar und Cocktail-Lounge bietet.
Pubs und Live-Musik
Wer klassische Pub-Kultur bevorzugt, findet in Estepona ebenfalls eine breite Auswahl.
Der Gió Pub ist bekannt für Karaoke- und Spieleabende. Louie Louie richtet sich an Rock- und Blues-Fans mit Konzerten am Wochenende, während der Jazz Pub regelmäßige Sessions in kleinem Rahmen veranstaltet. Ein traditionelles irisches Pub-Erlebnis mit Sportübertragungen und Quiz-Abenden bietet Healy’s.
Nachtclubs
Für Nachtschwärmer gibt es in Estepona mehrere Clubs, die bis in die frühen Morgenstunden geöffnet haben.
Der Sala Duende legt den Schwerpunkt auf elektronische Musik und ein inklusives Konzept, während der Mosaïc Music Club durch Themenabende und internationale DJs auffällt.
Der Club Bel Air kombiniert Piano-Bar mit Tanzfläche in einem stilvollen Ambiente. Rund um die Uhr geöffnet ist das Templo Estepona, das ein wechselndes Programm mit DJs und Performances anbietet.
Praktische Hinweise
- Öffnungszeiten: Bars öffnen in der Regel gegen 18:00 Uhr, Clubs ab 23:00–24:00 Uhr.
- Kleidung: In Beach Clubs ist der Dresscode leger, Rooftop-Bars und Clubs erwarten elegantere Kleidung.
- Preise: Cocktails kosten meist zwischen 8 und 15 Euro, in Beach Clubs auch mehr.
- Sicherheit: Estepona gilt als sicher, dennoch sollte man auf Wertsachen achten.
Anreise nach Estepona
Mit dem Flugzeug nach Estepona
Die bequemste und gängigste Anreise erfolgt über den Flughafen Málaga-Costa del Sol (AGP), der nur rund 85 Kilometer von Estepona entfernt liegt. Von hier aus hast du mehrere praktische Möglichkeiten, dein Ziel zu erreichen.
Vom Flughafen nach Estepona:
- Der Bus M-124 von Avanza fährt stündlich direkt vom Terminal nach Estepona. Die Fahrt dauert etwa 80 Minuten und kostet rund 6 Euro – die eindeutig budgetfreundlichste Option. Tickets kannst du bequem online kaufen und so Warteschlangen vermeiden.
- Wer flexibel bleiben möchte, nimmt einen Mietwagen. Über die mautfreie A-7 bist du in etwa einer Stunde in Estepona.
- Für einen komfortablen Urlaubsstart bieten verschiedene Shuttle-Services Tür-zu-Tür-Transfers an. Sie sind teurer, bringen dich aber direkt ins Hotel.
Alternative: Zug und Bus kombinieren
Für alle, die das Fliegen vermeiden oder bereits in Spanien unterwegs sind, ist die Zuganreise eine entspannte Alternative. Der AVE-Hochgeschwindigkeitszug bringt dich von Madrid in nur 2 Stunden 45 Minuten nach Málaga.
Von dort hast du zwei Optionen:
- Regionalzug bis Fuengirola (ca. 50 Minuten) und weiter mit dem Bus M-220 nach Estepona.
- Direkt vom Busbahnhof Málaga den Bus M-124 nehmen – meist die einfachere Wahl.
FlixBus und andere Anbieter verbinden Estepona direkt mit Städten wie Madrid, Sevilla oder Granada. Oft ist das die günstigste Variante – vor allem bei Nachtfahrten, da du dir eine Hotelübernachtung sparst.
Die Busse halten an der Estación de Autobuses Estepona nahe dem Zentrum. Von dort erreichst du Hotels bequem zu Fuß oder per kurzer Taxifahrt.
Anreise mit dem eigenen Auto
Für maximale Freiheit ist die Anreise mit dem eigenen Auto unschlagbar. Ab Málaga folgst du einfach der A-7 Richtung Cádiz – die Strecke ist gut ausgebaut und mautfrei.
Tipps für Autofahrer:
- In den Sommermonaten (Juli/August) musst du zwischen Málaga und Marbella mit Staus rechnen.
- Im Zentrum von Estepona gibt es kostenpflichtige Parkhäuser.
- Am Stadtrand findest du kostenlose Parkmöglichkeiten in Kurzparkzonen.
Geheimtipp: Anreise über Gibraltar
Auch der Flughafen Gibraltar (GIB) ist eine Option. Er wird von einigen Billigfliegern bedient, und die Fahrt nach Estepona dauert nur rund 45 Minuten. Allerdings bist du hier praktisch auf einen Mietwagen angewiesen.
Geschichte von Estepona
Estepona ist eine Stadt mit tiefer Geschichte: Schon in der Altsteinzeit siedelten hier Menschen, angelockt von der geschützten Lage zwischen Bergen und Meer. Um 1000 v. Chr. errichteten die Phönizier erste Handelsposten, später machten die Römer die Siedlung Salduba zu einem Zentrum der Fischverarbeitung und exportierten die berühmte Garum-Sauce in das ganze Reich.
Ab dem 8. Jahrhundert prägten die Araber die Stadt, bauten die Festung Al Extebuna und führten Bewässerungssysteme sowie den Anbau von Zitrusfrüchten ein. Die Wachtürme an der Küste erinnerten an eine Zeit, in der Piratenüberfälle an der Tagesordnung waren.
1456 übernahmen die Christen unter König Enrique IV. die Stadt, doch die maurische Kultur blieb weiterhin spürbar. Jahrhundertelang blieb Estepona ein ruhiges Fischerdorf – bis in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Tourismus kam und die Stadt zu einem beliebten Urlaubsziel an der Costa del Sol machte.
Aktuelle Entwicklungen & Stadtpolitik in Estepona
Inzwischen sind viele Einheimische und ausländische Residenten besorgt, dass sich das charmante Estepona in ein »Puerto Banus 2.0« für Superreiche und Mafiosi verwandelt. Eine Reihe neuer, teurer Clubrestaurants verschandeln nicht nur die Landschaft, sondern schrecken das normale Publikum mit Mondpreisen ab. Darunter der Eva Beachclub am Playa del Cristo, der Club Beso Beach and Sublime in der nach dem Brand wieder aufgebauten Laguna Village (Preis einer Strandliege: 200 € pro Tag). Einige Restaurants verlangen jetzt einen Mindestverzehr von 75 Euro. Ganze Urbanisationen werden im sogenannten »nordischen« Stil hochgezogen, d.h. quadratisch, kaltes Weiß, Riesenfenster anstelle der verspielten andalusischen Architektur.
In Estepona haben lange Zeit die Sozialisten und Kommunisten regiert. Sie waren in zahlreiche Skandale verwickelt, manche Bürgermeister landeten wegen Bestechung und Geldwäsche im Gefängnis. Als der inzwischen sehr populäre PP-Politiker José García Urbano im Jahr 2011 die Geschäfte des Stadtoberhaupts übernahm, fand er einen Schuldenberg von 304 Millionen Euro vor. Diese Verschuldung wurde bis Juni 2025 auf null abgetragen. Bereits 2024 ergab sich ein Guthaben von 45 Millionen Euro im städtischen Haushalt.
Dabei hat Urbano die Stadt keineswegs kaputtgespart. Kein Bürgermeister vor ihm hat Estepona derart aufgewertet durch neue öffentliche Gebäude wie Sportarena, Feria-Gelände, größte Outdoor-Kletterwand Europas, neues Feuerwehrhaus, neues Rathaus, neues Krankenhaus, größtes Orchideenmuseum Europas, Altstadt-Verschönerung durch Blumen und Wandmalereien, zahlreiche unterirdische Parkhäuser, beinahe vollständige Fertigstellung des populären Küstenwanderwegs von Manilva nach Nerja auf dem Stadtgebiet von Estepona, Neugestaltung der Promenade als Fußgängerzone usw. Folglich wurde Urbano zweimal mit einer satten absoluten Mehrheit erneut im Amt als Bürgermeister bestätigt.
Für 2025 hat Urbano bereits angekündigt, dass er die städtische Steuer IBI um 20% senken wird. Das seit Jahren leerstehende neue Krankenhaus soll für 15 Millionen Euro eine moderne Innenausstattung erhalten, damit es endlich für die Allgemeinheit in Betrieb gehen kann.
Ist also Gárcia Urbano ein unbefleckter Strahlemann, der übers Wasser wandeln kann? Vor dem Amtsgericht Estepona ist ein unappetitlicher Prozess gegen ihn anhängig, in dem er beschuldigt wird, einen untergebenen Polizisten längere Zeit sexuell abhängig gemacht und zu Orgien auf das Schloss in Monda mitgenommen zu haben. Die Frau des Opfers soll als städtische Angestellte bezahlt worden sein, ohne irgendeine städtische Aufgabe. Urbano streitet alles ab, aber das Ergebnis des Prozesses ist weiterhin offen. Da das Gericht in Estepona notorisch unterbesetzt ist, könnte das viele Jahre so bleiben.