Sexueller Missbrauch in Spaniens Katholischer Kirche

Durch die aktuelle Aufregung in Deutschland über die schleppende Behandlung der sexuellen Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche und angesichts der offensichtlichen Verstrickung des emeritierten deutschen Papstes bei der Vertuschung einiger Fälle entstand der Eindruck, das sei vor allem ein deutsches Phänomen.

Das ist mitnichten der Fall. Ein spanischer Journalist hat Papst Franziskus im Dezember 2021 ein Dossier überreicht, an dem er drei Jahre gearbeitet hat. Über einen Zeitraum von 75 Jahren werden darin 1.237 sexuelle Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche in Spanien dokumentiert.

Spaniens Generalstaatsanwältin Dolores Delgado hat daraufhin die Staatsanwaltschaften der 17 autonomen Regionen aufgefordert, innerhalb einer Woche alle Fälle sexueller Gewalt, die bereits staatsanwaltschaftlich verfolgt werden sowie alle Anschuldigungen, bei denen das noch nicht der Fall ist, an sie zu berichten. Damit will Delgado sich einen Überblick verschaffen, wie viele derartige Fälle in Spaniens Kirche existieren. Delgado kommt damit einem Beschluss des Parlaments zuvor, eine eigene Untersuchungskommission einzusetzen. Ministerpräsident Pedro Sánchez wollte diese Woche persönlich ein Missbrauchsopfer treffen. Auch die spanische Katholische Kirche will jetzt eine Kommission zur Untersuchung von sexuellem Missbrauch einrichten.

Verfasst am 8. Februar 2022
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