Álora – eine kleine Perle in Málagas Hinterland
Die Kleinstadt Álora mit ihren 13.000 Einwohnern befindet sich rund 40 Kilometer nordwestlich der Küsten- und Provinzhauptstadt Málaga und ist dank ihrer weitgehend weißen Wohnhäuser bereits von Weitem sichtbar. Unterhalb des Stadtzentrums liegt eines der fruchtbaren Täler Andalusiens, dessen Landwirte sich hauptsächlich auf den Anbau von Dattelpalmen und Zuckerrohr spezialisiert haben.
Auch Álora selbst ist bekannt für sein angenehmes Klima, das sich vor allem aus der Lage im Schutze der Berge ergibt. Als Zentrum der Brandy-Produktion wird Álora auch jedes Jahr von vielen Touristen besucht. In einer der Destillerien des Ortes kannst du einige der angebotenen Sorten probieren.
In den letzten Jahren hat sich Álora zu einer kleinen Künstlerstadt entwickelt, was du im Ort auch an den bunten Gemälden an zahlreichen Häuserwänden erkennen kannst.
Sehenswürdigkeiten in Álora
Die Burg von Álora ist das Wahrzeichen der Gemeinde und gehört gemeinsam mit der Kirche Nuestra Señora de la Encarnación de Álora und dem Kloster Virgen de las Flores zu den Sehenswürdigkeiten, die du auf keinen Fall verpassen solltest.
Wenngleich sich hier bereits in der vorrömischen Epoche eine Burg befand, erhielt die Festung ihr heutiges Aussehen erst in der Zeit der islamischen Besatzung. Gelegen auf einem kleinen Berg oberhalb des Ortskerns, diente die Festung der Abwehr christlicher Angriffe aus dem Norden. Nachdem die Reconquista Álora mitsamt der Festung einnehmen konnte, wurden die meisten islamischen Verzierungen entfernt oder christianisiert. An der Baustruktur hingegen wurde nur wenig verändert.
Bei einer Besichtigung fällt als Erstes der Bergfried ins Auge. Auch die Burgmauern, der Wehrturm und ein arabischer Rundbogen sind noch gut erhalten. 1931 ist das Gebäude schließlich zum nationalen Denkmal erklärt worden. Du kannst es wunderbar in eine Tour über den Wanderweg Caminito del Rey verbinden.
Im südlichen Teil von Álora liegt die Kirche Nuestra Señora de la Encarnación. Nur ein anderes Gotteshaus in der Provinz Málaga ist noch größer als diese Pfarrkirche.
Das Besondere an ihr ist die ausgedehnte Bauphase. Sie begann 1600 und endete erst 100 Jahre später. Die kunstvolle Ausarbeitung rechtfertigt diese lange Entstehungsphase und macht die Kirche zu einer eindrucksvollen Sehenswürdigkeit.
Sie setzt sich aus drei Schiffen zusammen, die von toskanischen Säulen getrennt werden. Zahlreiche Kunstwerke sind in ihr untergebracht, zu denen eine Skulptur von Christus am Kreuz gehört. Für den Bau der Kirche wurden nur Steine vom Monte del Hacho verwendet, einem Berg, der direkt hinter dem Ort emporragt.
Du solltest auch dem Kirchturm Beachtung schenken, dessen Säulen durch Bossenwerk verziert worden sind.
Rund 2 km entfernt Álora liegt das Kloster Virgen de las Flores, welches aus dem 16. Jahrhundert stammt. Wenn du es besichtigt, solltest du dir den Hauptraum des Kirchenbaus genau ansehen. Dieser ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Barockzeit in der Provinz Málaga.
Zu den besonders bedeutsamen Kunstwerken im Kloster gehören eine Skulptur der Marienfigur Virgen de las Flores, die auch Schutzpatronin der Gemeinde ist, und eine Statue der Virgen de la Cabeza.
Unterkünfte in Álora
Mein Tipp zum Übernachten in Álora ist das Hidden Valley Andalucia, ein Naturparadies inmitten eines großen Olivenhains, in dem du in bequemen Zelten schlafen kannst.
Aktivitäten rund um Álora
Im Gegensatz zur Küstenebene ist das Hinterland der Provinz Málaga durchweg gebirgig. Auch in der Umgebung des bereits auf 220 Metern gelegenen Áloras befinden sich hohe Berge, die beste Bedingungen für eine Wanderung mit beeindruckender Aussicht bieten. Du kannst deine Tour direkt im Ortskern beginnen und dich anschließend in Richtung des Berges Hachos begeben. Von dort hast du dann eine tolle Aussicht auf Álora und die vorgelagerte Burg.
Nur 10 Kilometer entfernt von Álora liegt das beliebte Kletter- und Wandergebiet El Chorro, in dem sich auch der Caminito del Rey befindet, den jeder schwindelfreie Andalusien-Urlauber einmal besuchen sollte.
Essen & Trinken in Álora
Am besten du machst es wie die Einheimischen und nimmst im Außenbereich eines der zahlreichen Restaurant Platz, wo du dich dann durch die regionalen Weine probieren kannst. Neben den klassischen Gaststätten gibt es in Álora auch viele Tapas-Bars, in denen dich leckere Vorspeisen und frisches Bier zu kleinen Preisen erwarten.
Zu den lokalen Spezialitäten zahlen z.B. Pan Cateto, eine alte Brotsorte mit Sauerteig, und die leckeren Aloreña-Oliven, die hier in der Region angebaut werden.
Anreise nach Álora
Von Málaga mit dem Auto sind es nur 45 Kilometer bis nach Álora. Auch die Urlaubsorte an der Costa del Sol sind nur rund 50 Kilometer entfernt.
Noch bequemer geht es mit dem Cercanías Málaga, einer Art S-Bahn, die von Málaga nach Álora nur rund 40 Minuten benötigt. Diese Züge fahren stündlich ab 6 Uhr morgens, bis ca. 23 Uhr. Eine einfache Fahrt kostet 3,60 Euro.
Außerdem gibt es noch Busverbindungen von Málaga nach Álora. Die Line M-233 Málaga-Cerralba-Álora ist dabei die schnellste Verbindung.
Geschichte von Álora
Wie für weite Teile Andalusiens hatte die islamische Besatzung auch für die Entwicklung Áloras entscheidenden Einfluss. Nicht nur, dass mit dem Castillo de Álora ein Bauwerk aus dieser Zeit das Ortsbild entscheidend prägt, nein auch die Einwohner der Ortschaft konnten durch die jahrhundertelange Unterdrückung ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln. Dies zeigte sich nach der vollendeten Reconquista 1492 vor allem darin, dass im Gemeindegebiet mehrere prachtvolle Kirchen errichtet wurden. Die Iglesia de la Veracruz stammt aus dem 16. Jahrhundert und setzte architektonische Maßstäbe für weitere Gotteshäuser in Andalusien.
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