Ardales – kleines Dorf, große Kultur

Das kleine Dorf Ardales in der Provinz Málaga ist bekannt für seine Höhle und die wunderschöne Landschaft der Region.

Die Gemeinde Ardales mit ihren rund 2.500 Einwohnern befindet sich im gebirgigen Hinterland der Provinz Málaga. Umgeben wird das Dorf von zahlreichen Olivenplantagen und Streuobstwiesen. Beide Wirtschaftszweige sind für die örtlichen Bauern von großer Bedeutung und die in der Gegend produzierten Olivenöle sind auch überregional bekannt.

Wenn du dir die Zeit für eine Erkundung der umliegenden Landschaften machst, so erwartet dich ein Erlebnis für alle Sinne. Am besten du kaufst dir einen örtlichen Wein und genießt ihn dann inmitten der andalusischen Natur. Bereits einige hundert Meter außerhalb des Ortes erwartet dich eine unvergleichliche Aussicht.

Sehenswürdigkeiten in Ardales

Die wechselseitige Geschichte der Gemeinde Ardales wird am besten an den verschiedenen Bauten im Ort sichtbar. Das Castillo de la Peña war der Ausgangspunkt einer christlichen Revolte zur Zeit des islamisch besetzten Andalusiens. Zudem befindet sich im Ortskern eine sehenswerte Kirche, deren Errichtung in der Zeit der Renaissance erfolgte.

Cueva de Ardales: Das Wahrzeichen von Ardales ist jedoch keineswegs baulicher Natur. Die Höhle von Ardales (auch als Cueva Doña Trinidad bekannt) liegt etwas nördlich der Sierra de la Nieves in der Provinz Málaga und ist eine der bedeutendsten Höhlen der Iberischen Halbinsel. Sie wurde 1821 infolge eines starken Erdbebens entdeckt, das den Höhleneingang freilegte. Im Inneren findest du Zeichnungen aus der Epoche der Altsteinzeit.

Im August 2021 konnte ein internationales Forscherteam nachweisen, dass die Höhlenmalereien in der Cueva von Ardales mit 65.000 Jahren die ältesten der Welt sind. Sie entstanden damit bereits 20.000 Jahre bevor die ersten modernen Menschen das heutige Europa erreichten. Lange Zeit ging man davon aus, dass die roten Verfärbungen in der Höhle durch natürliche Prozesse entstanden sind. Jetzt weiß man, dass die roten Pigmente in der Höhle von Ardales durch mehrere Generationen von Neandertalern aufgetragen wurden.

In der 1,6 km langen Höhle wurden bisher über 1.000 Wandmalereien entdeckt, darunter Tierbilder, Handabdrücke und weibliche Figuren. Du kannst die Cueva de Ardales nur im Rahmen von geführten Touren besichtigen. Die Anmeldung erfolgt telefonisch unter +34 952 45 80 46.

Die Anfahrt erfolgt über die A-357 bis zum Kreisverkehr, bei dem du die erste Ausfahrt (»Cueva de Ardales«) auf den Camino de la Alamedilla nehmen musst.

Ruinen von Bobastro: Etwas außerhalb von Ardales befinden sich die Ruinen von Bobastro (Ruinas de Bobastro). Auch dort wurde Geschichte geschrieben. 880 von Omar ben Hafsun gegründet, war Bobastro seine Hauptstellung zur Verteidigung gegen den Emir von Córdoba. Ben Hafsun ließ die Gebäude allesamt in den Fels hauen. Nachdem er 899 zum Christentum konvertiert war, wurde außerdem eine Kirche in Bobastro geschaffen.

Noch heute kannst du dir die Überreste des Felsendorfes – vor allem aber die Jahrhunderten alten Mauern der mozarabischen Felsenbasilika – anschauen.

Bobastro Ardales
Die Reste der historischen Stätte ( Andreas Juergensmeier / Shutterstock.com )

Essen & Trinken in Ardales

Wie in ganz Andalusien machen auch die Menschen in Ardales die Nacht zum Tag. Zu Abend gegessen wird üblicherweise erst gegen 21:30 Uhr. Danach versammeln sich die Einheimischen auf der Straße, wo sie in den Tapas-Bars Bier, Wein und kleine Vorspeisen zu sich nehmen.

Ardales zählt dabei zu jenen weißen Dörfern, in denen das Nachtleben am angesagtesten ist. Bereits am frühen Abend werden dir die ersten Flamenco-Klänge der Straßenmusiker auffallen, welche sich später dann auch mit lateinamerikanischen Rhythmen mischen.

Möchtest du es machen wie die Spanier, dann bestellst du dir in den Restaurants Oliven, Serrano-Schinken oder die leckeren kleinen Salchichas.

Anreise nach Ardales

Ardales liegt 53 km nordwestlich von Málaga. Mit dem Auto brauchst du über die A-357 nur ca. 50 Minuten. Nach Marbella sind rund 63 km.

Zwischen Málaga und Ardales besteht zudem eine direkte Busverbindung. Der Anbieter Los Amarillos bedient die Strecke mehrmals am Tag. Die Fahrtzeit beträgt, je nach Verbindung, zwischen 50 und 100 Minuten.

Ein Besuch der Provinzhauptstadt

Bedingt durch die Lage im Hinterland der Provinz Málaga, ist es von Ardales auch nicht weit in die Hauptstadt der Provinz. Málaga begeistert nicht nur mit der grandiosen Lage an der Costa del Sol, sondern besitzt auch eine in jeder Hinsicht sehenswerte Altstadt. Neben der arabischen Zitadelle (Alcazaba) wartet in Málaga auch eines der größten und eindrucksvollsten Römischen Theater im Mittelmeerraum.

Von Ardales aus hast du mehrere Möglichkeiten nach Málaga zu gelangen, wobei jene mit dem Bus sicherlich am entspanntesten ist. Am Stadtstrand kannst du dir eine kleine Abkühlung gönnen und dich anschließend aufmachen, das Zentrum mit all seinen verwinkelten Gassen zu entdecken.

Auch der berühmte Caminito del Rey liegt nur 15 km entfernt von Ardales.

Geschichte von Ardales

Die ersten Spuren menschlicher Besiedelung in Ardales werden auf die vorrömische Zeit datiert. Damals herrschten über diese Region die sogenannten Keltiberer. Diese wurden dann mit Beginn der römischen Eroberung größtenteils assimiliert und wandten sich sprachlich dem Vulgärlatein zu. Dieses gilt als der Vorgänger der modernen spanischen beziehungsweise kastilischen Sprache. Der Dialekt, den du heute in Ardales und Umgebung hören wirst, entwickelte sich dagegen erst weit später und ist ungefähr seit dem 18. Jahrhundert in Andalusien präsent.

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