Cortegana – versteckt in der Weite der Sierra Morena

Cortegana in der Provinz Huelva steht voll im Zeichen des Mittelalters. Die sehenswerte Burg und das Mittelalterfest spielen dabei die Hauptrolle.

Wenn du eine typisch andalusische Kleinstadt in den Bergen lernen möchtest, solltest du einen Abstecher nach Cortegana machen. Das 5.000-Einwohner-Städtchen liegt in einem der wichtigsten Landschaftsschutzgebiete Spaniens, dem Naturpark Sierra de Aracena y Picos de Aroche.

Korkeichen, Steineichen, Kastanien und Oliven umrahmen den Hügel, an dessen Flanken sich das Städtchen schmiegt. Die weißen Häuser der Ortschaft überragt ein mittelalterliches Kastell, das Castillo Medieval Cortegana. Der Ortskern repräsentiert die typisch klassische Architektur der Region und ist wirklich sehenswert.

Cortegana liegt an der N-433 in der Provinz Huelva, 113 km von der Provinzhauptstadt entfernt. Die Küste erreichst du von Cortegana aus nach 108 km.

Sehenswürdigkeiten in Cortegana

In Cortegana gibt es drei Quellen. Das ist wohl der Grund, weshalb die Gegend schon so früh besiedelt wurde. Aus einer entspringt der Fluss „Chanza“: Die Fuentes y Lavaderos del Chanza wurden 1854 gefasst, um den Bewohnern Corteganas ein öffentliches Waschhaus zur Verfügung zu stellen. Die Fuente de la Caja liegt bei der Plaza des Toros mit der brachliegenden Stierkampfarena.

Und die Fuente de El Santo liegt gleich bei der Kirche von San Sebastian. Es lohnt sich unbedingt, diese gotische Kirche aus dem 14. Jahrhundert im Mudéjar-Stil zu besuchen.

Ganz in der Nähe auf dem Plaza de la Constitución befindet sich die Iglesia del Divino Salvador, wo du Juwelen und Artefakte aus dem sechzehnten, siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert bestaunen kannst.

Und wenn du schon in dieser Ecke bist, solltest du dir auch noch einen Abstecher zur Burg von Cortegana mit seinem Museum, den Ritterrüstungen und der stilechten Einrichtung gönnen. Das Castillo wurde vermutlich im frühen 12. Jahrhundert als Bollwerk gegen die Portugiesen errichtet.

Eine kleine Kapelle befindet sich im nordöstlichen Abschnitt der Burganlage. Auf dem Grundstück des im 18. Jahrhundert errichteten Sakralbaus stand wahrscheinlich schon im 13. Jahrhundert eine der vielen Kapellen, welche damals anlässlich der Wiederbesiedlung der gesamten Gegend mit Christen nach der Reconquista überall in der Region erbaut wurden.

Castillo de Cortegana
Die Burg von Cortegana in der Provinz Huelva ( Silvia B. Jakiello / Shutterstock.com )

6.000 Jahre Lebensraum

Es ist gut möglich, dass du auf einem Ziegenpfad in der Region von Cortegana deinen Fuß in die Fußstapfen eines Steinzeitmenschen setzt. Natürlich sind heute keine 6.000 Jahre alten Fußabdrücke mehr zu sehen, aber die Gegend um Cortegana ist schon seit dem Neolithikum besiedelt. Hier wurden unzählige Steinwerkzeuge aus dieser Periode gefunden. Wenn es dich interessiert, kannst du in der Sierra de Aracena Ausgrabungen von Siedlungsresten und Begräbnisstätten aus der Bronzezeit besuchen.

Die aufregenden Territorialkämpfe zwischen Spanien und Portugal im Mittelalter werden hier durch das Castillo Medieval Cortegana repräsentiert. 1267 wurde das erste Friedensabkommen zwischen König Alfonso X. von Kastilien und König Alfonso III. von Portugal unterzeichnet, was aber nicht lange in Kraft blieb. Um 1650 war das Kastell von Cortegana ein Teil der Banda Gallega, einer spanischen Verteidigungslinie entlang der damaligen portugiesischen Grenze. Der lang ersehnte Frieden trat höchstwahrscheinlich 1668 mit Portugals Unabhängigkeit ein.

Heute ist das Castillo de Cortegana Mittelpunkt der alljährlich im August stattfindenden Feria Medieval (Mittelalterfest), bei dem das ganze Städtchen fünf Tage lang zum Schauplatz mittelalterlicher Szenarien wird.

Cortegana für Genießer

Im kulinarischen Bereich hat die historische Kleinstadt einiges zu bieten. Spezialität der Region ist Ibérico-Schinken von Eichelmastschweinen und entsprechende Wurstwaren. In den Bodegas und Restaurants Cortanegas kannst du weitere Leckereien wie Salchisas Anisadas (Aniswürste), Gazpacho – auch die Winterversion – und Migas (eine deftige Knoblauch-Komposition) probieren. Zum Dessert gibt es Pinjotanes (Gebäck mit Pinienkernen) oder Torta de Chicharrón (Quittentorte).

Erfahre für mehr über Cortegana

Sierra de Aracena

Sierra de Aracena und Picos de Aroche

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