Osuna – historische Stadt in der Provinz Sevilla

Osuna in der Provinz Sevilla besitzt zahlreiche sehenswerte Bauwerke und erlangte kürzlich Bekanntheit als Drehort von »Game of Thrones«.

Gelegen im Herzen der Provinz Sevilla, gehört Osuna zu den Geheimtipps Andalusiens. Dabei erwartet dich in Osuna nicht nur ein architektonisch besonders eleganter Ort, sondern auch ein pulsierendes Nachtleben. Zahlreiche Bars und Gaststätten warten an angenehm warmen Sommerabenden auf Besucher und bieten dir die Gelegenheit, die Seele spanischen Gesellschaftslebens zu entdecken.

Sehenswürdigkeiten in Osuna

Trotz einer verhältnismäßig geringen Einwohnerzahl von 18.000 Menschen kann Osuna mit zahlreichen Kulturgütern überzeugen. Wahrzeichen der kleinen Stadt ist die Stiftskirche von Osuna (Colegiata de Osuna) aus dem 16. Jahrhundert.

Ein weiteres Beispiel ist das Convento de la Encarnación, ein Nonnenkloster, dessen Gemäuer aus dem 16. Jahrhundert stammt. Ebenfalls im Ort beheimatet ist ein Archäologisches Museum, das den Schwerpunkt auf die Epochen der Römer und Iberer legt.

Tipp: Teile der 5. Staffel von »Game of Thrones« wurden auf den Straßen und Plätzen Osunas gedreht. Unter anderem in der Stierkampfarena von Osuna (Plaza de Toros).

Colegiata de Osuna: Die Stiftskirche von Osuna in der Epoche der Renaissance errichtet, wobei auch der für die damalige Zeit typische Baustil übernommen wurde.

Wenngleich bereits die Fassade eindrucksvoll ist, solltest du dir unbedingt die Zeit für eine Besichtigung des Inneren machen. Dort befinden sich einige der wichtigsten Kunstwerke Andalusiens, unter anderem ein Gemälde von José de Ribera, das die Kreuzigung Christi auf außergewöhnliche Art und Weise nachzeichnet.

Mit den Herzögen von Osuna wurden die Herrscher des mittelalterlichen Osunas in dieser Kirche aufgebahrt. Die Orgel aus dem 16. Jahrhundert gehört zu den ältesten ihrer Art in Europa und erzeugt unvergleichliche Klänge.

Osuna Stiftskirche
Die Stiftskirche Colegiata de Osuna ist die Hauptattraktion der Stadt ( Migel / Shutterstock.com )

Convento de la Encarnación: Mit dem Kloster Encarnación befindet sich im Altstadtkern von Osuna ein Bauwerk außergewöhnlicher Schönheit. Vor allem den Innenhof mit seinen Bäumen und bezaubernden Blumen solltest du dir unbedingt ansehen und dabei etwas zur Ruhe kommen.

Schon in mittelalterlicher Zeit nutzten viele Einwohner Osunas das Kloster die Gastfreunschaft der Mönche, um sich im Kloster eine kurze Pause vom Trubel auf den Straßen des Ortes zu gönnen.

Gegründet wurde das Kloster im 17. Jahrhundert, wo bereits die ersten Gemälde und Kunstwerke installiert wurden. Diese verleihen dem Gebäude auch heute noch einen besonderen Charme und sind unbedingt sehenswert.

Osuna Kloster
Eingang zum Convento de la Encarnación in Osuna ( David Salcedo / Shutterstock.com )

Unterkünfte in Osuna

Die meisten Besucher kommen nur für einen Tag nach Osuna, was sich auch im relativ geringen Angebot an Unterkünften widerspiegelt. Dafür kannst du hier deutlich günstiger übernachten als in Sevilla oder Córdoba.

Zwei schöne Hotels in Osuna sind der Palacio Marques de la Gomera, der in einem wunderschönen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert untergebracht ist, und das Hospedería del Monasterio, das eine große Dachterrasse mit Pool besitzt, die einen traumhaften Ausblick auf Stadt bietet.

Aktivitäten in Osuna und Umgebung

Ein Ausflug in die andalusischen Berge: Nur wenige Kilometer außerhalb des Stadtzentrums von Osuna erheben sich bereits die Berge des Parque Natural de las Sierras Subbeticas. Dort kannst du einige beeindruckende Wanderungen mit Aussicht auf die dortige Naturlandschaft machen. Auch Touren mit dem Mountain-Bike sind möglich, wobei du dich im Vorfeld über etwaige gefährliche Streckenabschnitte informieren solltest.

Neben Wildschweinen und Wildkatzen sind im Naturpark auch Steinadler beheimatet, die du mit etwas Glück bei ihren Rundflügen beobachten kannst. Ursprünglich in großer Zahl hier zu finden waren auch die Pfingstrosen, deren Bestand heute jedoch nicht mehr allzu groß ist.

Essen & Trinken in Osuna

Der Plaza de Toros ist das Herz Osunas und in seiner Nähe befinden sich auch die schönsten Bars und Gaststätten. Es gehört zur andalusischen Lebensart, die Abende ab etwa 21 Uhr bis Mitternacht in einer Tapas-Bar ausklingen zu lassen. Du bekommst dort Getränke zum kleinen Preis, die oft auch noch gemeinsam mit einer kleinen Vorspeise (Tapa) gereicht werden. Klassische Tapas sind Serrano-Schinken, Oliven oder Salchichons, also pikante spanische Würstchen.

Im kleinen Laden des Klosters (Monasterio de la Encarnación) bekommst du Produkte, die von den Nonnen auf traditionelle Art und Weise von Hand hergestellt werden, wie Süßigkeiten aus den unterschiedlichsten Zutaten der andalusischen Landwirtschaft. Auch regionale Weine sind hier erhältlich.

Anreise nach Osuna

Osuna liegt knapp 90 Kilometer östlich von Sevilla. Über die A-92 benötigst du nur eine Stunde. Auch von Málaga (120 km) und Córdoba (90 km) kannst du Osuna relativ schnell erreichen. Das macht die Stadt zu einem perfekten Ziel für einen Tagesausflug.

Unter der Woche gibt es fast stündlich eine Busverbindung von Sevilla nach Osuna. Die Fahrt dauert 1 Stunden und 20 Minuten. Von Málaga über gibt es über Antequera ebenfalls ein bis zwei tägliche Busverbindungen nach Osuna.

Osuna verfügt zudem über einen Zugbahnhof. Von Sevilla verkehren regelmäßig Züge nach Málaga und zurück, die jeweils Halt in Osuna machen. Die Fahrtzeit beträgt ungefähr anderthalb bis zwei Stunden von Sevilla und etwa zweieinhalb Stunden von Málaga. Weitere Verbindungen gibt es von Sevilla über Osuna nach Antequera, Granada und Almería.

Geschichte von Osuna

Am nordöstlichen Rand von Osuna befindet sich die Ebene Coto de las Canteras. Dort befindet sich eine Nachbildung der Kultur von Tartessos: ein 2006 in fünffacher Größe des hier gefundenen Originals in den Felsen gehauener Palast, wie man ihn von der jordanischen Ruinenstadt Petra kennt, mit Statuen, welche Turdetani (Einwohner von Tartessos) in ihren historischen Gewändern darstellen. Vor dem Eingang thront eine Statue, die an einen Sphinx erinnert. Die Originale der hier gefundenen Artefakte der Tartessos Kultur befinden sich in einem Museum in Madrid. Und im städtischen Museum von Osuna.

Die Tartessos-Kultur wurde von den Karthagern 535 vor Chr. nach der »Schlacht von Alalia« vernichtet, welche zwischen den Karthagern und den mit den Etruskern verbündeten Griechen ausgetragen worden war.

Im Frühjahr 2022 wurden bei Grabungsarbeiten die Überreste einer Nekropole (Totenstadt) aus der Epoche der Turdetani entdeckt. Die alte Grabstätte soll aus dem fünften oder vierten Jahrhundert vor Christus stammen und wird mit der Ausgrabungsstätte Gadir in Cádiz verglichen. Durch den Fund könnte die Geschichte von Osuna neu geschrieben werden.

Die Ebene El Coto de las Canteras besteht aus dem besagten Felsenpalast, einer Nekropole (Totenstadt), die von den Tardetani und später von den Römern genutzt wurde und einem Freilichttheater für 1.400 Zuschauer. Besucher können den Komplex an den Wochenenden besichtigen (10 bis 14 Uhr, samstags auch 16 bis 19 Uhr). Da dort öfters Veranstaltungen stattfinden, empfiehlt sich vorher ein ein Blick auf die Webseite von El Coto de las Canteras.

Wie viele andere Städte der Region auch, war Osuna bereits in der Zeit des Römischen Imperiums besiedelt. Damals dienten noch der Handel mit Seife, Oliven und weiteren andalusischen Produkten sowie die Landwirtschaft als wichtigste Wirtschaftszweige. Zu Zeiten der Römer hieß die Stadt »Urso«.

Südspanien war zu Lebzeiten von Gaius Julius Cäsar die letzte Bastion des römischen Senats. Am 17. März des Jahres 45 n.Chr. kämpfte Cäsar ganz in der Nähe in der »Schlacht von Munda« gegen die Truppen des römischen Senats unter Gnaeus Pompeius, ehe er sich in Rom zum Diktator der römischen Republik ausrufen ließ. Munda ist das heutige Dorf Lantejuela, ca. 15 km nordwestlich von Osuna.

Wenngleich Andalusien wissenschaftlich von der islamischen Besatzung profitieren konnte, galt dies zunächst nicht für Osuna. Hier wurde erst im Jahr 1548 eine Universität gegründet, die die Stadt dann schnell aufblühen ließ. Besonders im 17. Jahrhundert gab es einen regelrechten Bauboom, dessen Gebäude auch heute noch das Stadtbild prägen.

Erfahre mehr über Osuna

Game of Thrones Andalusien

»Game of Thrones« – dein Trip nach Westeros

Es gibt viel zu sehen in Andalusien! Auch für Serienfans, denn Andalusien war beliebter Drehort von »Game of Thrones«. Erfahre alles über die Drehorte der amerikanischen Erfolgsserie in Sevilla, Osuna und allen anderen Orten im Süden Spaniens.

Anzeige
Booking.com