Abtei von Sacromonte in Granada

Abadía del Sacromonte

Abtei Sacromonte Granada
Das altehrwürdige Kloster im Stadtteil Sacromonte ( © DW )

Die im frühen 17. Jahrhundert erbaute Abtei Abadía del Sacromonte liegt im Nordosten der andalusischen Stadt Granada in dem nach dem Kloster benannten Stadtteil Sacromonte.

Die weitläufige Anlage am Camino del Sacromonte ist am besten über die Straße Cuesta del Chapiz aus dem Süden oder auch über die Stadtteile Albaicín und Haza Grande aus dem Norden zu erreichen.

Die Bleibücher aus den »Heiligen Höhlen« sind ein wichtiges historisches Zeugnis

Die große kulturgeschichtliche Bedeutung der Abadía del Sacromonte begründet sich vor allem in den zwischen 1595 und 1597 im damals noch Monte Valparaíso genannten Berg gefundenen Katakomben dreier frühchristlicher Heiliger und arabischen, spanischen und lateinischen Schriftplatten.

Auf den 18 Bleitäfelchen beschreiben vermutlich muslimische Verfasser katholische Bräuche sowie christliche Legenden und Prophezeiungen auf der Iberischen Halbinsel. Sie gelten unter Historikern und Theologen als ein sehr bedeutendes Zeugnis der angestrebten Aussöhnung von Christentum und Islam.

Nach dem Fund wurde der Berg in Sacromonte umbenannt und die Katakomben wurden als »Santas Cuevas« (Heilige Höhlen) mit Skulpturen und sakralen Kunstwerken ausgeschmückt. Der Bau der Hauptgebäude der Abtei fand von 1600 bis 1617 statt.

Im majestätischen Kreuzgang fühlt man sich wie zurück ins Mittelalter versetzt

Als Architekt für die Abtei wurde der spanische Jesuit Pedro Sánchez (1569–1633) vom damaligen Erzbischof der Stadt Granada Pedro Vaca de Castro y Quiñones (1534–1623) beauftragt. Sánchez, der später noch weitere Kirchen in Sevilla, Málaga und Rom bauen sollte, hatte sich bereits mit seiner Mitwirkung beim Bau der königlichen Schlossanlage El Escorial in der Nähe von Madrid einen Namen gemacht.

Als besonders gelungen und beeindruckend gilt der imposante Kreuzgang mit der natürlich beleuchteten Galerie, den harmonischen Rundbögen und den reich geschmückten Konsolen. Als kunstgeschichtlich wertvoll werden auch die vielen Rundbilder (Tondo) mit Darstellungen von geistlichen Amts- und Würdenträgern eingestuft.

Das Museum der Abtei beherbergt zahlreiche bedeutsame Kunstschätze

Seit 2010 empfängt ein Museum in einem Flügel der Anlage einschlägig interessierte Besucher. Zu sehen gibt es dort Monografien sowie Gemälde und Kunstwerke von lokalen wie auch international bekannten Künstlern aus der Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts.

Als bekannteste Exponate gelten die Werke des spanischen Mystikers Johannes vom Kreuz, ein Exemplar der »Schedelschen Weltchronik« sowie der Atlas »Geographike Hyphegesis« von Claudius Ptolemäus aus dem 2. Jahrhundert.

Ebenfalls bewundert werden können die weiter oben bereits genannten Bleibücher, Schriften des andalusischen Philosophen und arabischsprachigen Schriftstellers Averroes (1126–1198) sowie das Bild »Virgen de la Rosa« des flämischen Malers Gerard David (1460–1523).

Reiseinfos
Adresse

Abadía del Sacromonte
Camino del Sacromonte, s/n
18010 Granada
Provinz Granada, Andalusien
Spanien

37.183023, -3.576779

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