Ein Ausflug nach Sevilla

Unser Sevilla Reisebericht
Andalusien ist mit seinen acht Provinzen die südlichste Region Spaniens und hat es uns ganz besonders angetan. Andalusien versteht es, uns immer wieder aufs Neue zu begeistern. Das Gebiet ist einfach faszinierend anders und lädt mit maurischen Palästen, ehrwürdigen Kathedralen sowie farbenprächtigen Gärten und Hügellandschaften zum Entdecken, Staunen und Erholen ein.
Ein erlebnisreicher Tag in Sevilla
Sevilla stand schon sehr lange auf meiner Wunschliste und so machten wir uns schon früh am Morgen gut gelaunt und erwartungsvoll auf den langen Weg von unserem Urlaubsort Benalmádena an der Costa del Sol nach Sevilla.
Nach rund 220 Kilometern und etwa zweieinhalb Stunden Autofahrt mit unserem Mietwagen kamen wir in der andalusischen Hauptstadt an. Obwohl wir Temperaturen von 30 Grad durchaus gewöhnt waren, merkten wir beim Öffnen der Autotüren sofort, dass Sevilla am Nachmittag „kochen“ würde. Da die Stadt zu den heißesten Orten auf dem europäischen Festland gehört, wunderten wir uns auch nicht, dass wir an diesem Tag tatsächlich die 40-Grad-Marke knackten.
Plaza de España
Für den Start unserer Sightseeingtour wählten wir den Südteil der Innenstadt. Hier befindet sich einer der bekanntesten Plätze des Landes, die Plaza de España. Die Anordnung der Gebäude ergibt einen Halbkreis mit einem Durchmesser von 200 Metern. Die beiden Galerien des Palacio Central führen zu den Ecktürmen. Diese sind jeweils 82 Meter hoch und sollen die Besucher auf die Giralda der Kathedrale hinweisen. Uns sind sofort die Kachelornamente an den Bauten aufgefallen. Die sogenannten Azulejos zeigen Wappen und Landkarten der großen spanischen Städte und Provinzen. Vor dem Gebäude verläuft ein kleiner Fluss. Mit seinen vier Brücken erinnerte er uns sofort an die romantische Lagunenstadt Venedig. Schade, dass unsere Zeit nicht ausreichte, um noch eine kleine Bootsfahrt zu genießen. Wir erfuhren, dass die meisten Brautpaare aus Sevilla zur Plaza de España kommen, um hier ein paar schöne Fotos zu schießen. Ich bis zwar schon verheiratet, aber ich konnte mir gut vorstellen, wie es wohl wäre, in einem langen weißen Brautkleid über die Brücke zu gehen. Wir kauften dann noch schnell einen Fächer als Erinnerungsstück und machten uns auf den Weg zur Kathedrale.
Die Kathedrale von Sevilla
Die „Catedral de Santa Maria de la Sede“ wurde in der Zeit von 1434 bis 1517 gebaut und ist so mächtig, dass sie auf kein Foto passt. Sie steht an dem Platz, an dem bereits die maurische Hauptmoschee errichtet wurde. Der Anblick des wuchtigen Bauwerkes machte uns sprachlos. Mit einer Länge von 126 Metern und einer Breite von 83 Metern ist sie die größte gotische Kathedrale der Welt und nach dem Petersdom der Stadt Rom und der St Paul's Cathedral in London auch der drittgrößte Kirchenbau des Christentums. Das größte Altarbild der Welt und der Sarkophag beeindruckten uns besonders. Der Sarkophag, in dem sich die Gebeine von Christoph Kolumbus befinden sollen, wird von vier Männern getragen, welche symbolisch die vier Königreiche Aragón, León, Navarra und Kastilien verkörpern. Es gab noch viel zu sehen und zu bestaunen, bevor wir am Ende der Besichtigung den Aufstieg zur Giralda wagten. Die Giralda wurde von 1184 bis 1196 erbaut und war das Minarett des Vorgängerbaus. Heute ist sie als Wahrzeichen von Sevilla bekannt. Nach 36 anstrengenden Rampen gelangten wir zur 70 Meter hoch gelegenen Galerie. Von hier oben hatten wir eine fantastische Aussicht auf die Stadt. Jeder Schritt hatte sich gelohnt. Ein Blick hier, ein Foto dort – eindrucksvoller und schöner konnte uns Sevilla nicht zu Füßen liegen.
Die Königsresidenz Reales Alcázares
Der mittelalterliche Königspalast Alcázar krönte unseren Besuch in Sevilla. Er liegt gegenüber der Kathedrale und diente einst den maurischen Herrschern als Burg. Heute ist der Palast der Sitz des Königshauses. Wenn die Majestäten Sevilla besuchen, wohnen sie hier. Wir gingen durch die „Puerta del Leon“ und kamen direkt in den üppig bepflanzten „Patio del Leon“. Hier duftete es herrlich nach Blumen und Orangen. Wir spazierten weiter zum „Patio de la Monteria“ sowie zum Zentrum des Palastes dem „Patio de las Doncellas“ mit seinen Marmorsäulen, Zackenbögen und Ornamenten aus Stuck. Wir sind Naturliebhaber und Gartenfreunde und freuten uns natürlich ganz besonders auf die Gärten des Alcázar. Die Blütenpracht, die Grotten sowie die verspielten Wasserläufe und Badeanlagen fügten sich so harmonisch zu einem Gesamtbild zusammen, dass wir noch heute davon schwärmen.
Unser Ausflug nach Sevilla war für uns ein unvergessliches Erlebnis, aber leider viel zu kurz. Sevilla macht Lust auf mehr. Wer die Stadt besucht, merkt schnell, dass ein Tag in Sevilla nur ein „Appetithappen“ sein kann. Für uns stand schon beim Abschied fest, dass wir Sevilla im nächsten Jahr noch einmal besuchen und darauf freuen wir uns heute schon!

Andalusien Reiseführer
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