Las Alpujarras

Die Alpujarras bieten atemberaubende Landschaften mit terrassierten Berghängen, tiefen Schluchten und ursprünglichen Dörfern und sind eins der beliebtesten Ausflugs- und Ferienziele in Andalusien. Sie sind "das Tor" zur Sierra Nevada mit den höchsten Gipfeln der iberischen Halbinsel. Die Alpujarras sind gleichermaßen beliebt bei Einheimischen und wanderfreudigen Touristen.
Alpujarras
Blick auf die Alpujarras mit dem Bergdorf Lucainena de las Torres ( Neftali / Shutterstock.com )

Las Alpujarras – sonniger Süden der Sierra Nevada

Die Alpujarras beginnen an der Küste und ziehen sich bis zum Fuß der Sierra Nevada auf 1.400 Metern Höhe. Von Granada aus fährst du rund 60 Kilometer über den Kurort Lanjarón und Órgiva mit dem Bus in zwei Stunden hierher. Genauso lange dauert die Fahrt von Laujar de Andarax, der Hauptstadt der Alpujarras, bis nach Almería. Bis zur Küste sind es 38 Kilometer. Die scheinbar kurzen Entfernungen entpuppen sich jedoch oft als wahre Zeitfresser, da kurvenreiche Bergstraßen zu bewältigen sind.

Letzte Zuflucht der Mauren

Zahlreiche weiße Dörfer, von denen viele unter Denkmalschutz stehen, kleben an den steilen Hängen der Alpujarras. Sie waren die letzte Zuflucht der Mauren, bis sie von den Christen nach einem blutigen Aufstand 1568 endgültig aus Spanien vertrieben wurden. Davor schätzten schon Iberer, Kelten, Römer und Westgoten das wasserreiche, fruchtbare Gebiet. Noch heute trägt die - lange Zeit nur schwer zugängliche - Region noch deutlich die arabische Handschrift: Die verschachtelte Bauweise der Dörfer mit zahlreichen Brunnen erinnert an die Berberdörfer im Atlasgebirge. Die Terrassenfelder sind von zahlreichen Bewässerungskanälen durchzogen, durch die noch heute munter das Wasser plätschert. Zahlreiche Ortsnamen verraten ihren arabischen Ursprung.

Naturschutzgebiet und uralte Kulturlandschaft

Täler und Schluchten, die von der Sierra Nevada ausgehen, formen ein kontrastreiches Gebiet von großer landschaftlicher Schönheit. Allgegenwärtig in der Landschaft und in den Dörfern ist das Wasser und Obst-, Mandel- und Nussbäume wachsen im Überfluss. In den höheren Lagen, die als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind und an die Sierra Nevada grenzen, begegnest du zahlreichen endemischen Pflanzen in einer eher kargen Berglandschaft.

Wandern, Bergsteigen und Mountainbiken

Die Alpujarras mit ihren höheren und mittleren Gebirgslagen und verschiedenen Klimazonen bieten vielfältige Sportmöglichkeiten. An erster Stelle stehen Wandern, Bergsteigen und Mountainbiken. Vorbei an den Dörfern Pampaneira, Bubión und Trevélez führt der Fernwanderweg GR-7. Wer den 300 Kilometer langen Rundkurs um die Sierra Nevada "Sendero Sulayr" meistert, kennt die Region wie seine Westentasche. Daneben existieren unzählige zum Teil sehr steile und schmale Maultierwege und traditionelle Pfade. Die Naturparkverwaltung Sierra Nevada bietet Shuttle-Busse in die Sierra Nevada - und damit die Möglichkeit, der Besteigung des Mulhacén in einem Tag - an. Auch auf dem Rücken edler Andalusier Pferde lässt sich das Glück der alpujarrenischen Erde - selbst für Reitneulinge - erleben.

Handgewebte Teppiche und geflochtene Körbe

Ursprünglich Ausdruck der Notwendigkeit, gewinnt die traditionelle Handwerkskunst der Alpujarras in den Zeiten zunehmenden Tourismus wieder an Bedeutung. Typisch sind die handgewebten, langflorigen und farbenprächtigen Teppiche, die an den Straßen zum Verkauf angeboten werden. In Bubión und anderen Dörfern sind die Weberinnen an ihren Webstühlen fleißig am Werk und freuen sich über Besuch. Die Teppiche begleiten aus Esparto-Gras und Weiden geflochtene Körbe, Taschen, Gebrauchs- und Dekogegenstände. Auch die Töpfer-Werkstätten nehmen gerne beliebte, alte Formen und Muster aus der Zeit der Nasriden wieder auf.

Kastanien, Nüsse und Schinken

Berge und Landwirtschaft liefern die Zutaten für die Küche der Alpujarras. Lanjarón, dessen Mineralwasser in der ganzen Welt getrunken wird, ist bekannt für seinen Fencheleintopf. Kaninchen, Zicklein und Rebhühner spielen oft die Hauptrolle, begleitet von Gemüsen. Im "Schinkendorf" Trevélez trocknen die Serranoschinken auf über 1.500 Metern und zergehen anschließend mit unvergleichlichem Aroma auf der Zunge. Das typische Gericht "Plato Alpujarrana" besteht aus Blutwurst, Chorizo, einem Spiegelei und einer Art Bratkartoffeln. Lohnenswert ist ein Besuch der Bäckereien, von denen einige traditionell den Teig in einem Holztrog kneten und im dahinter bullernden Steinofen backen.       

Die Alpujarras zählen zu den schönsten Landschaften Andalusiens und einen Besuch solltest du dir nicht entgehen lassen. Ein Ausflug hierher oder ein längerer Aufenthalt lässt sich gut mit einem Strandurlaub an der Costa del Sol oder Costa Tropical kombinieren oder einem Besuch der uralten Kulturstädte Granada und Almería.

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