Finanztipps für Spanien Auswanderer

Viele Deutsche planen eine Auswanderung nach Spanien. Heute schon sind rund 5,6 % der ständig in Spanien lebenden Ausländern Deutsche. Die meisten Auswanderer zieht es in die Küstenregionen des Festlands oder auf die Balearen und Kanaren. Eine Auswanderung muss vor allem finanziell gut geplant sein. Hier findest du Tipps, was du alles beachten solltest.
Auswandern Spanien Finanzen
Sonnen und Meer locken viele Auswanderer nach Spanien ( © jordi2r - Fotolia.com )

Die Ursachen finanzieller Probleme

Eine sorgfältig vorbereitete Auswanderung verläuft meist reibungslos. Trotzdem gibt es manchmal Fälle, in denen das Projekt Auswanderung aus finanziellen Gründen zu scheitern droht.

Häufig beruhen die finanziellen Schwierigkeiten deutscher Auswanderer auf der Fehleinschätzung ihrer Zukunftsperspektiven in ihrer neuen Heimat. Das gilt sowohl für Leute, die einen Arbeitsplatz in Spanien suchen als auch für Auswanderer, die ein eigenes Unternehmen in Spanien gründen möchten.

Oft scheitert die Gründung einer selbstständigen Existenz in Spanien daran, dass die Auswahl des passenden Gewerbeobjekts nicht sorgfältig genug erfolgt ist. Vor allem in Gastronomie und Einzelhandel scheitert der geschäftliche Erfolg oft an einer ungünstigen Geschäftslage oder an der starken Konkurrenz vor Ort. Außerdem unterschätzen viele Existenzgründer in Spanien ihren Geldbedarf in der Startphase des neuen Geschäfts.

Wer in einem Angestelltenverhältnis arbeiten möchte, steht vor dem Problem, dass vor allem im Tourismus und in der Gastronomie sowie im Einzelhandel vorwiegend befristete Saisonarbeitsverträge abgeschlossen werden. In vielen Fällen ist nach Auslaufen des befristeten Arbeitsverhältnisses die Arbeitslosigkeit vorprogrammiert. Auch wenn nach einem mindestens sechs Monate laufenden Arbeitsverhältnis ein Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht, sollte nicht unbeachtet bleiben, dass das spanische Arbeitslosengeld in Höhe und Bezugsdauer erheblich hinter den deutschen Leistungen zurückbleibt, sodass hiervon eine Familie kaum auskömmlich leben kann.

Da mit einem endgültigen Umzug nach Spanien Leistungsansprüche nach SGB II und III entfallen, ist die finanzielle Zukunft unsicher. Das gilt auch im Krankheitsfall, zumal es einen dem deutschen Entgeltfortzahlungsgesetz entsprechenden Anspruch in Spanien nicht gibt, sodass nur das niedrige spanische Krankengeld, das als Sozialhilfeleistung gewährt wird, zur Auszahlung kommt.

Sinnvolle Vorkehrungen zur Vermeidung finanzieller Probleme

Ist der Aufbau einer selbstständigen Existenz geplant, ist das Vorhandensein eines ausreichenden Eigenkapitals unverzichtbar. Dieses muss so bemessen sein, dass niedrige Umsätze in der Anlaufzeit oder in der Nebensaison überbrückt werden , ohne das eine Gefährdung der eigenen Existenz droht. Wer in einem Anstellungsverhältnis arbeiten möchte, sollte genau auf den Inhalt seines Arbeitsvertrages achten. Am besten ist es, bereits von Deutschland aus den Arbeitsvertrag zu prüfen. um etwaige Befristungsklauseln rechtzeitig zu erkennen. Viele deutsche Auswanderer behalten zunächst ihre Wohnung in Deutschland, um im Notfall hierzulande wieder in ihren angestammten Beruf zurückkehren oder staatliche Leistungen, insbesondere nach SGB II (Hartz IV), in Anspruch nehmen zu können.

Kurzfristige Problemlösungen

In vielen Fällen ist absehbar, dass ein finanzieller Engpass nur vorübergehend ist. Das gilt beispielsweise für Gastronomie- und Einzelhandelsbetriebe, die die touristenarme Zeit von Oktober bis März überbrücken müssen, aber auch bei Erkrankungen, die relativ kurzfristig überwunden werden können. Für solche Fälle kann sich die Aufnahme eines Bankkredits in Spanien lohnen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass viele spanische Banken - besonders solche mit regionaler Ausrichtung - mit einer Kreditvergabe – insbesondere an Selbstständge – sehr zurückhaltend sind und hohe Bonitätsanforderungen stellen.

Daher ist es oft sinnvoll, sich eine gewisse finanzielle Reserve in Deutschland zu erhalten, auf die im Notfall zurückgegriffen werden kann. Alternativ kommt auch die Aufnahme eines Kredits bei in Deutschland lebenden Ehepartnern, Verwandten und Bekannten in Betracht.

Alternative im Notfall: Rückkehr nach Deutschland

Lassen sich die finanziellen Probleme dauerhaft nicht beseitigen, muss an eine Rückkehr nach Deutschland gedacht werden. In solchen Fällen ist es sinnvoll, den Kontakt zu früheren Arbeitgebern und Vermietern aufrecht zu erhalten, damit die Rückkehr in gesicherte Verhältnisse stattfindet. 

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