Uralte Bäume in Andalusien

In Spanien gibt es eine Reihe berühmter alter Bäume zu bestaunen. Am bekanntesten ist wohl der über 1.000 Jahre alte Drachenbaum »Drago Milenario« in Icod de los Viños auf Teneriffa. Aber auch in Andalusien findest du eine Reihe rekordverdächtiger Baumriesen.
Bäume Andalusien
Eine alte Eiche in Andalusien ( Foto: Wolfgang Zöllner )

Die »Heilige Kastanie« in Istán

Da wäre als erstes der »Castaño Santo« in der Sierra de Istán, nördlich von Marbella am Río Hoyo del Bote. Die riesige Kastanie soll zwischen 800 und 1.000 Jahre alt sein und wäre damit der älteste Baum in der Provinz Málaga. Der Stamm ist zwar nur 2,50 Meter hoch, jedoch beträgt sein Umfang in Bodennähe 22 Meter und in 1,30 Meter immer noch 15 Meter. Mit der riesigen Krone, die in Nord-Süd-Richtung 27,40 Meter misst, ist der Baum 24 Meter hoch. Obwohl die Kastanie auf dem Gemeindegebiet von Istán liegt, ist sie von dem Bergdorf aus nicht zu erreichen.

Entweder musst du auf einem Bergpfad von der Urbanisation Lomas de la Quinta in Marbella aus immer am Río del Hoyo del Bote bis auf 700 Meter Höhe bergauf gehen. Oder du fährst auf der Bergstraße A-397 von San Pedro in Richtung Ronda, parkst das Auto am Eingang zum Naturpark Sierra de las Nieves in ca. 1.000 Meter Höhe, wanderst auf einer Schotterstraße zur »Area Recreativa El Fuenfria« und von dort weiter bergab auf einem schmalen Pfad bis zum Rio del Hoyo del Bote. Der Baum steht dort mitten im Bergwald.

Seine Koordinaten auf Google Earth sind 36° 36’ 52,46“ N und 5° 00’ 55,28“W.

Der älteste Olivenbaum der Welt

Der älteste Olivenbaum der Welt ist im Vergleich dazu leicht zu erreichen. Er ist laut Guinessbuch der Rekorde über 1.000 Jahre alt und steht in dem Weiler »Arroyo del Ojanco« in der Provinz Jaén. Von Jaén aus fährst du auf der A-316 bis Úbeda und dann weiter auf der A-32/N-322 in Richtung Albacete. Nachdem du den Flughafen von Beas de Segura passiert hast, erreichst du Arroyo del Ojanco. In der Ortsmitte biegst du nach rechts ab auf die JA-9114.

Wenn du glaubst, du siehst vor lauter Olivenbäumen den ältesten Olivenbaum nicht, dann bist du goldrichtig. In einer Haarnadelkurve zweigt links die A-9115 ab. An dieser Abzweigung fährst du die Kurve der A-9114 noch zu Ende, hältst an, gehst 10 Meter in den Olivenhain hinein und stehst vor dem »Olivo de Fuentebuena«.

Seine Koordinaten sind 38° 18’ 20.54“ N, 2° 52’ 02,48“ W.

Dass der Baum etwas Besonders ist, erkennst du daran, dass er 600 kg Oliven hervorbringen kann. Ein normaler Olivenbaum trägt nur 70 kg.

Uralter Wacholderbaum in Almería

Wenn du alle besonderen Bäume abklappern willst, kommst du gut in ganz Andalusien herum. Ein über tausendjähriger Wacholderbaum steht in der Provinz Almería im Naturpark Sierra de María-Los Vélez. Auf der A-7 fährst du von Almería bis Puerto Lumbreras und biegst dort nach links auf die A-92/A-91N in Richtung Baza ab.

Nachdem du Vélez-Rubio passiert hast, fährst du weiter bis zum Dorf Chirivel. Dort parkst du in der Ortsmitte und gehst zu Fuß bergauf auf dem Bergpfad »Cañada Real del Puerto de Chririvel«. Kurz vor einem großen Bergwald biegst du rechts ab auf einen Pfad, der dich immer parallel zum Wald zu dem Naturdenkmal »Sabina albar de Chirivel« bringt. Hier hast du den Wacholderbaum (juniperus sabina) auf 1.600 Meter Meereshöhe erreicht.

Seine Koordinaten sind 37° 39’ 55,87“ N, 2° 13’ 45,97“ W.

Cadiz Gummibaum
Gummibaum in der Avenida de Duque de Najera in Cádiz ( Foto: Wolfgang Zöllner )
Pinsapo Tannen
Die Pinsapo-Tanne wird auch als Spanische Tanne oder Igel-Tanne bezeichnet ( Foto: Wolfgang Zöllner )

Weitere besondere Bäume in Andalusien

Nicht ganz so rekordverdächtig, aber trotzdem eindrucksvoll sind die Gummibäume an der alten Stadtmauer der Stadt Cádiz, nahe der Universität.

Die älteste Steineiche Spaniens »Encina de la Pica« steht zwar in der Nähe von Madrid, aber die andalusischen Steineichen in der Sierra de Grazalema brauchen sich vor ihr nicht zu verstecken. Auf dem Wanderweg zwischen dem Gebirgspass »Puerto del Boyar« und dem Felsen »Sprung des Ziegenhirten« (El Salto del Cabrero) stehen verwunschene Eichen, die im Nebel besonders eindrucksvoll sind.

Andalusien ist die einzige europäische Heimat des Pinsapos, einer nordischen Tanne, die aus der Eiszeit übrig geblieben ist und sich an die Temperaturen an der Costa del Sol angepasst hat. Diese Igeltanne findet man auf dem Berg Reales bei Estepona, im Naturpark Sierra de las Nieves und an den Nordhängen des Gebirgszugs zwischen Benamahoma und der Passhöhe Puerto de la Paloma bei Grazalema.

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