Klima & Wetter in Andalusien

Klima Andalusien
Am Strand an der Coste de la Luz ( Algefoto / Shutterstock.com )
Das Klima in Andalusien ist mediterran. In den Sommermonaten herrschen große Hitze und Trockenheit, welche durch das Azorenhoch verursacht werden. Ferner nehmen der Atlantik und das Mittelmeer entscheidenden Einfluss auf das Wetter. So kann es im Winter aufgrund einer Verschiebung des Hochs zu überraschenden Kälteeinbrüchen kommen. Dies ist jedoch selten, sodass die Wintermonate sich meist durch milde Temperaturen auszeichnen.

Andalusien – regionales Klima voller Kontraste

Die regionalen Klimaunterschiede sind sehr groß. So ist die Sierra de Grazalema die Region in Spanien mit den höchsten Niederschlagswerten. Im Jahr 1963 wurde ein Regenrekord von 4.346 mm pro Quadratmeter erreicht. Ihr gegenüber steht das regenärmste Gebiet auf dem europäischen Kontinent. Am Cabo de Gata fallen im Jahresdurchschnitt nur 117 mm Regen. Das Gebiet liegt in der Provinz Almería, welche als einzige Region Europas über eine Wüstenlandschaft verfügt. In der gleichnamigen Hauptstadt der Provinz scheint mit 3.000 Sonnenstunden im Jahr innerhalb Spaniens am häufigsten die Sonne.

Die kühlsten Temperaturen in Andalusien sind im Januar in der Provinz Granada zu erwarten. Sie liegen meist um die 7°C. Vereinzelnd ist mit Regentagen zu rechnen. Die heißesten Monate sind Juli und August. Im Durchschnitt klettert das Thermometer auf 29°C. Temperaturen von über 40°C sind jedoch keine Seltenheit und finden sich vor allem in Córdoba und Sevilla. Die Sonne wärmt derweil das Meer auf angenehme 22°C, bevor es sich im Winter erneut auf 16°C abkühlt.

Temperaturrekorde in Andalusien

Die höchste Temperatur in Andalusien, die offiziell jemals gemessen wurde, betrug 47,3 ºC im Juli 2017 in Montoro (Provinz Córdoba). Mit 47,3 ºC hält Montoro auch den Temperaturrekord für ganz Spanien.

In Sevilla wurden 1946 47,3 ºC, in Córdoba am 23. Juli 1995 46,6 ºC gemessen. Einige weitere Städte wie Jáen, Jimena de la Frontera und Écija haben es ebenfalls schon auf 46,0 ºC geschafft. Im Jahr 1873 sollen es in Sevilla sogar mal 48,8 ºC gewesen sein. Dieser Wert gilt aber nicht als offiziell bestätigt.

Die kältesten Temperaturen in Andalusien wurden im Januar 2005 gemessen. In Santiago de la Espada (Provinz Jaén) fiel das Thermometer auf -21°C und im Skiort Pradollano (Provinz Granada) in der Sierra Nevada auf -18 °C.

Schneebedeckte Gipfel und tobende Winde

Eine ganz besondere Stellung nimmt der Gebirgszug Sierra Nevada in Andalusien ein. Nicht ohne Grund bedeutet sein Name schneebedecktes Gebirge. Zahlreiche Gipfel erreichen eine Höhe von über 3.000 Metern. Die Temperaturen fallen ab November auf 0°C, sodass diverse Gipfel mit einer Schneehaube überzogen werden. Die Region kann zwar für Schnee nicht garantieren, aber in den meisten Jahren reichen die weißen Massen aus, um Wintersport auszuüben. In dem bekanntesten Wintersportort der Sierra Nevada, Pradollano, werden jährliche Durchschnittstemperaturen von 3,9°C erreicht.

Perfekte Bedingungen für Surfer sind in Spaniens südlichstem Punkt anzutreffen. Tarifa an der Costa de la Luz ist dafür bekannt, der Ort mit dem meisten Wind in Europa zu sein. An diesem exponierten Punkt, an dem Mittelmeer und Atlantik aufeinander treffen, kämpfen zwei starke Winde gegeneinander. Der Levante kommt aus östlicher Richtung und erfährt eine kräftige Beschleunigung durch die Straße von Gibraltar. Häufig werden Windstärken zwischen 50 bis 80 km/h erreicht. Der Poniente hingegen kommt aus westlicher Richtung und besitzt meist eine Windstärke von 20 bis 40 km/h.

Naturkatastrophen

Einige Unwetter können so intensiv ausfallen, dass viele andalusische Orte kurzzeitig von dramatischen Überschwemmungen überrascht werden. So wurde am 8. September 2015 die Zufahrt zum Flughafen Málaga überschwemmt. In Lucena musste ein Altenheim evakuiert werden, in Adra wurden schwere LKW von der Straße geschwemmt. Fünf Personen kamen in den Fluten ums Leben.

Durch lange Trockenheitsperioden kommt es in den Pinienwäldern, Olivenhainen und Obstplantagen immer wieder zu Waldbränden. Allerdings ist an ihrer Entstehung selten die Sonne schuld. Vielmehr verhalten sich Landwirte beim eigentlich verbotenen Abbrennen von Feldabfällen häufig sorglos oder legen das Feuer sogar absichtlich, damit die abgefackelten Flächen zu Bauland umgewidmet werden können. Dabei wird der Verlust von Menschenleben billigend in Kauf genommen.

Im Mittelmeer zwischen Algerien und der spanischen Mittelmeerküste stoßen die eurasische und die afrikanische Platte aneinander. im Januar 2016 riss ein tektonisches Beben der Stärke 6,1 die Bewohner der Costa del Sol und der spanischen Enklave Melilla aus dem Schlaf. Es ereignete sich in 10 km Tiefe und forderte in Melilla 26 Verletzte. In Málaga schwankten die Hochhäuser. Davor war ein so starkes Beben bereits 1994 aufgetreten. Potentiell besteht an der spanischen Mittelmeerküste immer das Risiko eines Tsunamis, was in den dicht besiedelten Küstenstädten katastrophale Auswirkungen hätte und die wichtige Küstenstraße A7 unbefahrbar machen würde.

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