Routen der Burgen und Schlösser in Andalusien

Die Alhambra in Granada kennt fast jeder, die vielen anderen Burgen und Schlösser in Andalusien sind hingegen oftmals nur wenigen Besuchern bekannt. Auf den zahlreichen Routen durch die verschiedenen Provinzen kannst die schönsten von ihnen kennenlernen.
Burgen Schlösser Andalusien
Das Castillo de Almodóvar del Río in der Provinz Córdoba ( Anibal Trejo / Shutterstock.com )

Die schönsten Burgen und Schlösser in Andalusien

Auf der Route der Burgen und Schlösser reist du durch die Geschichte Andalusiens und in ein Märchenland aus einer anderen Zeit. Bei so viel Schönheit wundert es nicht, dass viele der hervorragend restaurierten Gebäude praktisch unverändert als Kulisse für Serien wie "Game of Thrones" Verwendung finden. Komm mit uns auf eine Zeitreise in die Welt der maurischen Fürsten und mittelalterlichen Ritter und Könige.

Panoramablick inklusive

Während die Burgen in Andalusien vor allem der Verteidigung und Sicherheit und auch Wohnzwecken dienten, hatten die Schlösser eher repräsentativen Charakter. Um frühzeitig nahende Feinde auszumachen, erbaute man die Burgen an strategisch günstigen Punkten hoch oben auf Felsen und Klippen. So hatte man das ganze Land im Blick und auch heute noch bietet sich dir von den Festungsmauern aus eine hervorragende Aussicht.

Die Schlösser gingen häufig aus den Burgen und aus Klöstern hervor. Im Unterschied zu den baulich in sich geschlossenen Wehranlagen besitzen sie jedoch prunkvolle Fassaden und Innenhöfe und sind von verschwenderisch ausgestatteten Gartenanlagen mit Brunnen umgeben. Sie wurden vom Adel in Auftrag gegeben und dienten der Demonstration von Macht und Reichtum und bildeten nicht selten das kulturelle und politische Zentrum der Region.

In ganz Spanien gibt es mehr als 6.000 gut erhaltene Burgen und Schlösser, viele zählen zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Sehenswürdigkeiten ersten Ranges sind hervorragend restauriert und stehen Besuchern offen.

Mosaik an Kulturen

Die Vielfalt der andalusischen Burgen und Schlösser ist einzigartig. Phönizier, Römer, Griechen und Mauren brachten ihre Kultur und Handwerkskünste ins Land und legten den Grundstein für Städte und Orte und die Architektur, die heute so typisch andalusisch sind. Viele der Bauwerke genießen internationalen Ruf, wie die Alhambra in Granada oder der Königspalast Alcázar in Sevilla. In der Provinz Jaén findest du mit Abstand am meisten Burgen und Schlösser, dicht gefolgt von der Provinz Sevilla. Während die eher unzugängliche Provinz Granada nicht so viele, dafür aber um so schönere Bauwerke hat.

Tour 1: Granada und Jaén

Alcalá la Real – Granada – Illora – Loja – Moclín – Montefrío – Nívar – Píñar

Auf dieser Tour besuchst du die Alhambra in Granada, ein Weltkulturerbe der UNESCO, und die Provinz Jaén mit der größten Anzahl an Burgen und Schlössern von allen Provinzen in Andalusien. Dazu kommen unzählige in der ganzen Region verstreute Wach- und Wehrtürme.

Dass sich hier so viele bedeutende Burgen und Schlösser befinden, liegt unter anderem daran, dass hier jahrelang bedeutende Kämpfe der katholischen Könige gegen den maurischen Herrscher Boabdil stattfanden. Heftig umkämpfte man die Festung Alcalá la Real, die Alhambra und die Alcazaba von Loja. Weitere sehenswerte Alcazabas findest du in Moclín, Illora und Montefrio. Bist du in Granada, lohnt sich außerdem die Besichtigung der Burg von Nivar sowie der noch bewohnten Klöster San Jerónimo und Monasterio de la Cartuja.

Tour 2: Córdoba – Land der Burgen

Belalcázar – Cabra – Córdoba – Espejo – Espiel – Iznájar – Lucena – Montemayor – Priego de Córdoba – Zuheros

Córdoba ist das Land der Burgen, denn die Stadt spielte eine bedeutende Rolle bei der Rückeroberung des Landes von den Mauren. Zu dieser Zeit wurden zahlreiche Herrschersitze erbaut, von denen sich viele noch heute in der Hand des Adels befinden. Auch die Tatsache, dass die Gegend reich an alten Dörfern, Weinbergen und Olivenbäumen ist, trug zur Erbauung zahlreicher Landsitze bei.

Rund um die alte Kalifenstadt Córdoba sind zwei Routen empfehlenswert: Die eine führt zur Burg Almódovar hoch über dem Guadalquivir. Sie wurde im 20. Jhd. aufwendig restauriert und steht über den Resten des Alcazar der katholischen Könige aus dem 14. Jahrhundert. Ebenfalls sehenswert in Córdoba ist der Calahorra Turm im Mudéjar-Stil. Fährst du von Córdoba in Richtung Los Pedroches, passierst du die Burgen El Vacar, Bélmez sowie die Festung Belalcázar mit einem schönen Bergfried.

Die zweite Route führt durch die Ebene von Córdoba mit Weinbergen und Olivenbäumen in Richtung der Sierras Subbéticas und vorbei an den Burgen Espejo und Montemayor. Auch Cabra, Priego de Córdoba und Iznájar haben sehenswerte Festungen zu bieten.

Tour 3: Harte Schale, zarter Kern: Wehrhafte Burgen mit filigranen Renaissance-Innenhöfen

La Calahorra – Guadix – Orce – Cuevas del Almanzora – Vélez-Blanco – Gérgal – Tahal – Tabernas

Auf dieser Route schlägst du einen Bogen durch die Provinzen Granada und Almería: Trutzige Burgen thronen hier auf Hügeln über schroffen Landschaften. In ihrem Schatten ducken sich weiße Dörfer. Auf dieser Route passierst du 3 Naturparks mit guten Möglichkeiten zum Wandern: Den Nationalpark Sierra Nevada, die Sierra de Baza und die Sierra de María-Los Vélez.

Die Burgen dieser Route mit wehrhaften Türmen und starken Festungsmauern stammen aus dem 16. Jahrhundert. In ihrem Inneren verbergen sich filigrane Innenhöfe aus der Renaissance, die in Italien entworfen und skizziert wurden. Eine der schönsten ist die Burg La Calahorra mit einem rechteckigen Grundriss und halbkugelförmigen Dächern über den 4 Ecktürmen.

Ihnen gegenüber stehen die Alcazabas der Mauren aus dem 11. Jahrhundert. Von den gut erhaltenen Festungsmauern der Alcazaba de Guadix hast du einen tollen Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada. Das Castillo de Vélez-Blanco stammt wieder aus dem 16. Jhd. und ist im Renaissancestil erbaut.

Tour 4: Meerblick inklusive - die Mittelmeerroute

Sabinillas – Almuñecar – Salobreña – Málaga – Motril – Pulpí – Carboneras – Cabo de Gata – Almería – Vélez-Málaga

Auf dieser Route entlang der Mittelmeerküste und durch die Provinzen Málaga, Almería und Granada besuchst du die Alcazabas in Málaga und Almería, Festungsanlagen aus dem 18. Jhd. und zahlreiche Wehr- und Spähtürme. Die sogenannten Torres begegnen dir auf Schritt und Tritt entlang der ganzen Küste. Sie sind hervorragende Aussichtspunkte, auf spanisch "Miradores".

Die Alcazaba in Málaga neben der Burg Gibralfaro und grenzt direkt an die Altstadt mit dem Picassomuseum und zahlreichen Geschäften, Restaurants und Cafés. Von hier aus – genau wie von der Alcazaba in Almería – hast du einen tollen Ausblick auf die Stadt und den Hafen. Auch Salobreña und Almuñécar besitzen Burgen aus der Maurenzeit.

Aus dem 18. Jhd. stammen die Festungsanlagen in Pulpí, Motril, Carboneras, Torre del Mar und Manilva. Sie dienten dem Schutz der Küste vor Piraten. Pulpí und Carboneras liegen direkt an dem sehr sehenswerten Naturpark Cabo de Gata - Níjar mit schönen Naturstränden – einen Besuch solltest du dir nicht entgehen lassen. Auf dieser Tour kannst du außerdem gut Kultur und Badeurlaub verbinden und hast die pulsierenden Städte Málaga und Marbella in der Nähe.

Tour 5: Blühende Häfen am Atlantik

El Puerto de Santa María – Sanlúcar de Barrameda – Jerez de la Frontera – Cádiz – Rota

Anders als die Burgen in den Gebirgen, entdeckst du auf dieser Route eindrucksvolle Festungsanlagen am Meer und auf den vorgelagerten Inseln. Diese dienten dem Schutz von Land und Leuten vor Piraten und Plünderern.

Die vielseitige Route beginnt in Rota mit dem Castillo de Luna aus dem 13. Jhd., das als maurisches Ribat errichtet wurde. Die nächste Station auf dieser Tour ist Sanlúcar de Barrameda an der Mündung des Guadalquivir mit einem bezaubernden pittoresken Straßenbild: Hier besuchst du das Schloss der Herzöge Medina-Sidonia, das sich bereits seit dem 11. Jhd. in Familienbesitz befindet. Die Herzöge erbauten auch die Burg Santiago, von der aus du einen Rundumblick auf die Altstadt und das Flussdelta genießt.

Die Tour führt dich weiter ins Landesinnere bis nach Jerez de la Frontera mit einer Alcazaba und einem Kartäuserkloster aus dem 15. Jahrhundert. Via El Puerto de Santa María mit dem Castillo de San Marcos und schönen Palacios fährst du entlang der Bahía de Cádiz zurück ans Meer und in die alte Seefahrerstadt Cádiz. Die in ihrer Blütezeit heiß umkämpfte Stadt Cádiz bewachen gleich mehrere Festungen: Das Castillo Santa Catalina (16. Jhd.), das Castillo de San Sebastián (18. Jhd.) und der Torre Tavira mit einem schönen Ausblick über die Dächer der Stadt und auf die Festung im Meer.

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