Guadalquivir

Wusstest du, dass Kolumbus nicht von einem spanischen Seehafen losgesegelt ist, um Amerika zu entdecken, sondern von Sevilla aus auf dem Guadalquivir? Dieser bezaubernde Fluss ist mit seinen 657 Kilometern der längste Andalusiens und immerhin der fünftlängste Spaniens.
Guadalquivir
Über dem Guadalquivir thront das Castillo de Almodóvar del Río ( slavapolo / Shutterstock.com )

Río Guadalquivir – der große Fluss Andalusiens

Die Quelle des Guadalquivir, die auf circa 1.400 Metern Höhe in der Schlucht von Cañada de las Fuentes in der Provinz Jaén liegt, ist Luftlinie nur etwa 315 Kilometer von seiner Mündung bei Sanlúcar de Barrameda im Golf von Cádiz entfernt. Schon zu Zeiten der Römer wurde der Fluss als Verkehrsweg benutzt. Damals war er vom Atlantik bis Córdoba schiffbar, heutzutage noch bis Sevilla.

»Der große Fluss« wird der arabische Name Wadi al-Kabir, den die Mauren dem Gewässer gaben, übersetzt. Bevor die Nordafrikaner Südspanien bevölkerten, hieß der Guadalquivir Baetis, weshalb die Römer die Region Hispania Baetica nannten. Hunderte kleine und größere Zuflüsse wie beispielsweise der Guadiana Menor oder der Genil lassen den Guadalquivir zum mächtigen Strom anwachsen.

An seinen Ufern ist das Land so fruchtbar wie nirgends sonst in Andalusien. Weite grüne Täler, Wiesen und Wälder sowie riesige Olivenhaine erstrecken sich über ein Einzugsgebiet von annähernd 60.000 Quadratkilometern. In der Sierra Morena entspringend, passiert er westwärts fließend bei Andújar und Córdoba das sogenannte untere Becken, um dann unterhalb Sevillas die fruchtbaren Ebenen von La Campina hervorzubringen. Danach fließt er nach Süden zum Atlantik, wobei er ein riesiges Schwemmland mit Wasser versorgt, Las Marinas genannt. Ein Teil dieses einzigartigen Naturparadieses wurde zum geschützten Doñana-Nationalpark erklärt.

Europas Geheimschatz der Artenvielfalt

Die Region des Guadalquivir gilt als eine der artenreichsten in Europa. An den Ufern des Flusses sind etwa 50 Prozent aller europäischen Pflanzenarten und beinahe alle nordafrikanischen heimisch.

Seltene Vögel und Tiere kannst du in einzigartiger Vielfalt auf Spaziergängen und Wandertouren entlang des Gewässers entdecken. Große Vorkommen an Hirschen, Rehen, Rebhühnern und Wildschweinen machten Teile der Region in Europa zum bekannten Jagdgebiet.

Für Angler sind neben dem Hauptfluss auch die Stauseen und Nebenflüsse interessant, wo z. B. Forellen und Barben gefischt werden können.

Gemütliches Picknick oder gesellige Bootstour?

Dutzende Brücken überqueren den Guadalquivir. Uralte Römerbrücken bei Andújar und Córdoba, aber auch hochmoderne wie die Puente del Quinto Centenario in Sevilla, die anlässlich der Expo 1992 fertiggestellt wurde. Mit 2012 Metern ist sie die längste. Schöne Parks und Spazierwege laden am Ufer zum Verweilen ein.

Ein besonderes Abenteuer erlebst du auf einer Flusskreuzfahrt durch diese einzigartige Landschaft. Die Touren gehen von Sevilla bis zur Küste. Tickets für Guadalquivir Touren kannst du hier kaufen.

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