La Calahorra – altes Dorf am Rand der Sierra Nevada

La Calahorra liegt an den nördlichen Ausläufern der Sierra Nevada. Schon von weitem sieht man die über der Stadt thronende Renaissance-Burg.

Die 700-Einwohnergemeinde La Calahorra liegt im zentralen Osten der andalusischen Provinz Granada in der Comarca de Guadix und grenzt an die Nachbarorte Aldeire, Alquife, Ferreira, Huéneja, Lanteira und Valle del Zalabí. Sie ist ein Teil des Gemeindeverbunds Mancomunidad Marquesado del Zenete und überregional vor allem für die seit 1922 staatlich geschützte mittelalterliche Burganlage Castillo de La Calahorra aus dem 16. Jahrhundert bekannt.

La Calahorra ist archäologischen Funden zufolge bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt, das beschauliche kleine Dorf befindet sich auch in der direkten Nachbarschaft des 1999 eröffneten, gut 86.000 Hektar großen Nationalparks Sierra Nevada (Parque Nacional de Sierra Nevada).

Das Dorf besteht aus den recht klar voneinander zu unterscheidenden Teilen Peamigos, El Cerro, Las Coberteras, Las Vistillas, La Zagüela und Los Cortijillos.

Sehenswürdigkeiten in La Calahorra

Wie viel kleine ländliche Dörfer in ganz Andalusien und Spanien ist aber auch La Calahorra von Abwanderung und Bevölkerungsrückgang betroffen, immer weniger junge Bewohner möchten die schwere Landarbeit auf sich nehmen und wandern in die Städte ab.

Nichtsdestotrotz verfügt das Dorf mit der eingangs erwähnten Burganlage eine überregional bekannte und sehenswerte Touristenattraktion, die schon seit Jahrzehnten regelmäßig Besucher anzieht. Das von 1509 bis 1512 errichtete Bauwerk gilt es als eine der ersten Burgen im Stil der Renaissance in ganz Spanien. Der Innenhof mit den Säulengängen und dem Brunnen aus Marmor aus Carrara kann auf Anfrage besichtigt werden.

Auf dem zentralen Dorfplatz La Plaza befindet sich die 1546 errichtete Kirche Iglesia de Nuestra Señora de la Anunciación. Die Hauptstraße Los Caños beherbergt u.a. das Herrenhaus „casa granda“, wo einst eine wohlhabende Großgrundbesitzerfamilie logierte.

Events & Veranstaltungen in La Calahorra

Bei den meisten Wohngebäuden im Dorf handelt es sich um typische andalusische Bauernhäuser mit zwei Stockwerken, die jedes Jahr neu geweißt werden. Trotz der relativen Armut seiner zumeist bis heute in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung war und ist La Calahorra in der gesamten Region als Ort großer „Fiestas“ bekannt, die fast monatlich in den Straßen und auf den Plätzen unterhalb der imposanten Burg gefeiert werden.

Zu diesen gehörten bzw. gehören noch immer die Feiern zu Ehren von San Antón, dem Schutzheiligen der Tiere, im Januar, die Semana Santa (Ostern) im März oder April sowie das Blumenfest für die Jungfrau Maria und das Fest für den Schutzpatron des Dorfes, San Gregorio Nacianceno, im Mai.

Anreise nach La Calahorra

Von Granada nach La Calahorra sind es rund 74 km. Über die A-92 nach Westen und die A-337 benötigst du mit dem 1 Stunde 45 Minuten. Von Málaga (196 km) kommst du ebenfalls über die A-92 nach La Calahorra.

Geschichte von La Calahorra

Im Laufe der Geschichte wurde der Ort später von den Phöniziern besetzt und war Teil der römischen Provinz Bastetania im Süden der Iberischen Halbinsel. Im frühen 16. Jahrhundert erwähnte der berühmte andalusische Autor, Dichter und Diplomat Diego Hurtado de Mendoza das Dorf in seinem Werk „Guerra de Granada“ (Der Krieg um Granada) als einstigen Sitz eines regionalen Adelsgeschlechts, welches nach der Eroberung unter die Herrschaft maurischer Berberstämme geriet.

Zwischen 1457 und 1462 war die Gegend wiederholt Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Christen und Mauren, 1489 gelangt La Calahorra in die Obhut der katholischen Könige und wird in der Folge ein wichtiger Truppenstützpunkt der „Reconquista“.

In den folgenden Jahrhunderten gerät der Ort wegen der schlechten Verkehrsanbindung lange Zeit fast in Vergessenheit, erst der Bau der Eisenbahnlinie zwischen Guadix und Almería im Jahr 1895 verhilft La Calahorra zu einem eigenen Bahnhof und damit zu besseren Verbindungen in den Rest Spaniens.

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