Aberglaube in Spanien

Dienstag der Dreizehnte, ein Hut auf dem Bett, Messer und Scheren verschenken – das bringt alles Unglück, glaubt man in Spanien. Diese und viele weitere Beispiele erklären wir dir in unserem Artikel zum spanischen Aberglaube.
Aberglaube Spanien
Der 13. spielt auch im spanischen Aberglaube eine wichtige Rolle ( © varbenov – Fotolia.com )

La superstición – der spanische Aberglaube

In Deutschland ist die Ansicht weit verbreitet, an einem Freitag, dem 13. solle man sich besonders in acht nehmen, denn das sei ein Unglückstag. Die Spanier sehen das nur ein kleines bisschen anders: Hier soll man Dienstag den 13. meiden. Denn nach spanischer Sichtweise ist der Dienstag vom griechischen Kriegsgott Ares beherrscht, der Martes, also dem Dienstag, seinen Namen gab. Der Spanier vermeidet es, an einem Dienstag zu heiraten, zu reisen oder umzuziehen.

Aber für Spanier gibt es noch eine Reihe weiterer No-Goes:

Von der spanischen Sitte, an Silvester um Mitternacht zwölf wirklich große Muskateller-Trauben mit Kernen runterzuwürgen und damit fertig zu werden, ehe der letzte Glockenschlag verklungen ist, hast du vielleicht schon gehört. Wer das nicht rechtzeitig schafft, hat im neuen Jahr Unglück. Dem Glück auf die Sprünge helfen kannst du an Silvester aber wiederum damit, dass du rote Unterwäsche trägst.

Es bringt Pech, wenn ein Mann seinen Hut auf einem Bett ablegt. Dieser Aberglaube rührt aus einer Zeit, in der die Menschen meinten, böse Geister säßen in den Haaren und folglich würden diese durch den Hut auf das Bett übertragen.

An jedem Tisch sollte mindestens ein zusätzlicher Stuhl stehen, damit die Spanierin dort ihre Handtasche abstellen kann. Wer nämlich seine Handtasche auf dem Fußboden abstellt, dem kommt sie schnell abhanden. Diese Logik kann man wohl noch am ehesten nachvollziehen.

Du solltest niemals einen Raum mit dem linken Fuß zuerst betreten, denn das löst eine Reihe von Unglücksfällen aus. Allerdings kannst du den bösen Fluch sofort rückgängig machen, indem du dich dreimal bekreuzigst.

Solltest du auf den Fenbsterbänken oder verstreut in allen Zimmern einer spanischen Wohnung Kakteen bemerken, so hat das den Grund, dass diese stachligen Pflanzen alles Böse abwenden können.

Wenn du mit einem Besen deinen Patio fegst, dann pass auf, dass du mit dem Besen nicht aus Versehen über die Füsse einer Frau streichst, denn dann wird sie niemals heiraten. Dieser Aberglaube stammt aus einer Zeit, wo noch Hexen auf Besen ritten.

Eigentlich sind Solinger Messer weltberühmt, aber du solltest trotzdem in Spanien nicht auf die Idee kommen, Messer oder Scheren zu verschenken. Denn Messer bedeuten, dass Beziehungen zerbrechen. Wer also insbesondere Jungvermählten ein Messer schenkt, ist schuld, wenn die Ehe später in die Brüche geht.

Die spanische Sonne strahlt zwar in Gelb. Trotzdem solltest du einem Spanier kein gelbes Kleidungsstück schenken. Denn Gelb ist die Farbe des Schwefels und damit des Teufels. Auch bringt es Unglück, wenn du bei einer Prüfung, einem Bewerbungsgespräch oder einem öffentlichen Auftritt etwas Gelbes anhast.

In vielen Ländern glaubt man, Katzen haben neun Leben. Spanische Katzen müssen da vorsichtiger sein, denn ihnen billigt man nur sieben Leben zu.

Wer in Deutschland jemanden ermutigen möchte, wünscht ihm vielleicht „Hals- und Beinbruch“. Nicht so der Spanier. Er wünscht „recht viel Scheiße“ (mucha mierda).

In diesem Sinne: Hals- und Beinbruch bei der Beachtung der mystischen spanischen Volks-Etikette!

Von Wolfgang Zöllner

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