Kunst in Andalusien

Kunst Andalusien
Francisco Pradilla y Ortiz: Muhammad XII. kapituliert und übergibt Granada an Königin Isabella I. und König Ferdinand II. ( Public Domain / Gemeinfrei )
Andalusiens Geschichte ist lang. Verschiedene Volksgruppen haben im südlichen Spanien ihre Spuren hinterlassen, auch in Kunst und Kultur. Von den Phöniziern über die Mauren bis zur modernen Gegenwartskunst – für Kunstliebhaber ist Andalusien ein wahres El Dorado.

Kunst in der Frühzeit

Die Kunst der Phönizier lässt sich am ehesten um Cádiz herum finden, denn dort waren die ersten Besiedelungen. Viel ist nicht erhalten geblieben. Die 3.000 Jahre, die seitdem vergangen sind, haben viele Zeitzeugen dem Erdboden gleichgemacht. Die bedeutendste Fundstätte phönizischer Kunst ist in Morro de Mezquitilla zu finden. Sie gilt gleichzeitig als die Älteste. Die Kunst der Phönizier lässt sich auch in Almería bewundern. Dort ist die Nekropole von Sexi erhalten. Mit den Phöniziern kamen die ersten arabischen Einflüsse auf den europäischen Kontinent.

Die lange Zeit der römischen Besetzung

Den Phöniziern folgten die Römer mit ihrer großartigen und bis heute im gesamten damals Römischen Reich vorhandenen Baustilen. Bildhauereien, Beispiele von Töpferwaren, ländliche Villen und die beeindruckenden Bauten der Patrizier lassen bis heute erahnen, dass das Leben unter römischer Herrschaft so schlecht nicht gewesen sein kann. Zu sehen gibt es die Bauten besonders im Raum längs der betisch-römischen Route in Sevilla, Cádiz und Córdoba.

700 Jahre maurischer Einfluss

Vom 8. bis zum 15. Jahrhundert haben die Mauren, wie die Araber Spaniens genannt werden, ihre Spuren in Andalusien hinterlassen. Von ihrem Einfluss sprechen bis heute viele der eindrucksvollsten Bauten ganz Andalusiens, wie die Alhambra. Doch die Kunst der Araber lässt sich nicht nur dort finden. Erstmals sind jetzt auch Zeugnisse anderer Kunstrichtungen zu finden, als nur aus der Architektur. Die Mauren haben die Poesie sehr hoch geschätzt und Museen bergen auch hiervon wahre Schätze.

Nach den Arabern, doch noch nicht wirklich christlich

Ganz Andalusien ist voll von Zeugnissen des Mudejár-Stils. Bis in die Zeit der Gotik ist der Einfluss zu finden. Diese Vermischung christlicher und muslimischer Stile entstand infolge der Geschichte, als es den spanischen Königen gelang, ihrer Position in Andalusien wieder zur Geltung zu verhelfen. Weil die Araber im südlichen Spanien sehr beliebt waren, verblieben sie im Land und entwickelten diese nur hier anzutreffende Kunstrichtung.

Kathedralen im Barock und in der Renaissance

Nach den langen Jahren der Vorherrschaft der Araber bestand ein wenig Nachholbedarf im Hinblick auf sakrale Bauten: Die Kathedralen von Jaén und Granada entstanden in dieser Zeit. In der Malerei wurden bedeutende Werke von Vargas, Morales Velázquez und Cano geschaffen, um nur einige zu nennen.

Einer der bedeutendsten Vertreter der Gegenwartskunst: Pablo Picasso

Wem müsste man Pablo Picasso vorstellen? Er hatte ein langes Leben (*1881, †1973) und eine lange Schaffensperiode. Außerdem hat er produziert wie kaum ein zweiter. Einer der wenigen Künstler der Malerei, der es schon zu Lebzeiten zu Ansehen und Einnahmen gebracht hat. Picasso darf sich rühmen, wohl mehr für den Ruf Spaniens getan zu haben als jeder andere. Vielleicht noch Gaudí. Die Bauwerke des katalanischen Architekten, der sein Leben nur wenige Jahrzehnte nach der Geburt Picassos beendete, wirken bis heute modern. Wer sich seine Bauten betrachtet, weiß, dass Gaudí bis heute viele Architekten nach ihm beeinflusst.

Anzeige
Weitere Kategorien in Kultur